Tune of the week: Brand New – Okay I Believe You, but My Tommy Gun Don’t

2014-04-24 22.22.50Diese Woche habe ich gleich drei Konzerte besucht: Amenra & Co. im Lido, Brand New & The Front Bottoms im Bi Nuu und Iron Chic im Bei Ruth. Tatsächlich waren alle drei Shows gut. Dadurch, dass ich zu Brand New nur gegangen bin, weil ich Angst hatte wegen Müdigkeit etwas Grandioses zu verpassen und es dann auch grandios wurde, hat diese Band diese Woche den „Tune of the week“ mehr als verdient.

Mein Review: Brand New & Front Bottoms – Bi Nuu, Berlin (24.04.14)

Brand New Fans mussten hierzulande ganze sieben Jahre warten, um die Emo-Band wieder – oder zum ersten Mal – im Club live erleben zu können. Schließlich wurden die angekündigten 2013er-Auftritte nach viel Vorfreude wieder abgesagt. Kein Wunder, dass die Karten für die diesjährige Deutschlandtour der Amerikaner weggingen wie warme Semmeln. Das Berliner Bi Nuu meldete weit im Voraus „Ausverkauft!“ und viele suchten verzweifelt nach kurzfristig zu vergebenen Tickets.

2014-04-24 21.29.38Dass die Location am Abend selbst komplett voll werden sollte, kam der Vorband „The Front Bottoms“ direkt zu Gute: das Bi Nuu war schon zum Start ihres Auftritts extrem gut gefüllt. Das Publikum wurde für sein frühes Kommen belohnt, denn die Band aus New Jersey überzeugte mit ihrem akustischen Indie Punk. Dadurch, dass Trompete und Keys auch live zum Inventar der Front Bottoms gehören, erreichten die Songs mit Leichtigkeit die Qualität auf Platte. Man könnte sogar behaupten, die Band gelangt erst beim Konzert zum musikalischen Höhepunkt. Songs wie „Maps“ oder „Au Revoir“ transportieren live viel mehr Energie als aufgenommen und die Stimmen wirken druckvoller. So ergibt sich fröhliche Tanzmusik, bei der jeder gerne mitwippt und mit dem Fuß wackelt. Die eigentlich doch eher traurigen Texte kann man sich dann Zuhause nochmal zu Gemüte führen.

Planmäßig um zehn beginnen danach Brand New ihr gut 100-minütiges Set. Der Anfang ist zaghaft. Man spürt die Aufregung des Publikums, alles drängt sich vor die Bühne. Doch die ersten Songs zünden nicht. Es sind vier Lieder der „Daisy“. Das Album ist umstritten und selbst „Daisy“-Liebhaber würden wohl zugeben, dass „Vices“, „At the Bottom“ und Co. nicht unbedingt Stimmungskracher sind. Brand New scheinen sich dessen aber bewusst zu sein: Nach den vier Songs war es das mit der „Daisy“ für den Abend und die alten Hits werden ausgepackt. Fans dürfen sich zunächst an einer prallen Auswahl vom Klassiker und Tumblr-Überhype „Deja Entendu“ erfreuen. Als die ersten Klänge von „Sic Transit Gloria… Glory Fades“ ertönen, wird das Stimmungsruder komplett herumgerissen. Das Publikum pogt durch die Gegend, streckt begeistert die Arme in die Luft und brüllt „Die young and save yourself” an den passenden Stellen. Ob junger Neufan oder Unterstützer der ersten Stunde, man ist sich einig und feiert frenetisch die Band für ihre Zurückkehr nach Deutschland. Bei der Setlist auch keine Überraschung. Wie viele gute Songs Brand New im Repertoire haben, wird live erstmal wieder so richtig bewusst. Die Chöre von “Okay I Believe You, But My Tommy Gun Don’t” hängen immer noch im Ohr. Selbst, als es bei den Songs von „The Devil and God are raging beside me“ ruhiger wird, fühlt man sich im Publikum als gut gelaunte, mitsingende, schwitzende Einheit. Auch die Band selbst ist beeindruckt und weiß nach „Brand New is so awesome“ Fangesängen und so viel entgegengebrachter Begeisterung irgendwann auch nichts mehr zu sagen. Die Konzertgänger ließen nach dem Konzert vermutlich größtenteils eine Aussage verlauten: “Well done, Brand New. Das Warten hat sich gelohnt.”

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2 Kommentare

  1. 27. April 2014 / 18:38

    da hast du dir sogar meinen Lieblingssong für den Titel ausgesucht :)

  2. 27. April 2014 / 21:50

    Ist doch völlig egal wo man anfängt? Und soviel dazu: Du hast mich dran erinnert, das ich das Bild entspiegeln wollte, das Tattoo ist nämlich rechts. Ich habe nur in den Spiegel fotografiert. ;)

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