Recap: American Music Awards 2015

Das Hauptproblem deutscher Awardshows ist, dass man an der Teilnahme der internationalen Stars ablesen kann, wer gewinnen wird. Wenn man mal Grammys, Emmys, Golden Globes und Oscars außen vor lässt, scheint dieses Problem auch amerikanische Preise erreicht zu haben. Jetzt nicht im Hinblick auf internationale Stars – da schert sich schließlich niemand drum –, sondern abzulesen anhand der Anzahl bzw. Auswahl der Hochkaräter. So gesehen bei den diesjährigen, gestrigen American Music Awards. Schon immer der kleine Bruder der prestigeträchtigeren Video Music Awards gewesen, sind die American Music Awards mittlerweile auch nicht mehr als eine fröhliche Tanz- und Schaulaufshow für jeden, der es mal wieder nötig hat.

Was vielleicht doch ein kleines bisschen interessant war:

Selena Gomez American Music AwardsWenn ich mir die posierenden Musiker auf dem Roten Teppich so anschaue, komme ich mir alt und unwissend vor, denn ich kenne tatsächlich immer weniger. Sind wir bei den American Music Awards oder den Teen Choice Awards? So oder so lässt sich feststellen: Selena Gomez, dein Kleid ist furchtbar. Dieser komische Glittertrend findet sich ja aber leider sogar schon in den hiesigen H&Ms. Und Justin Bieber, Nirvana-Shirts sind für Rockbands reserviert!

Pentatronix, eine mir vorher unbekannte Acapella-Gruppe, spielte als Werbung für den neuen Star Wars Film ein Medley der populären Film-Melodien. Als ob der Film noch mehr Werbung nötig hätte! Aber die Instrumentalparts des Orchesters sagen mir zu.

One Direction wurden zum zweiten Mal „Artist of the Year“ und werden von ihren Fans vor allen Dingen für den „Cutest Group Hug ever“ gefeiert. Auch die restlichen Gewinner der American Music Awards sind mit Nicki Minaj, Taylor Swift und Co. nicht sonderlich überraschend.

Céline Dion sang aufgrund der jüngsten Parisvorfälle ein Cover von Edith Piafs „Hymne A L’amour“ und, so schön es auch gesungen ist, ich find das alles etwas „pretentious“, „unecht“, wie der Amerikaner sagen würde. „Oh wir brauchen noch eine französisch-sprachige Sängerin, wen können wir nehmen? Und wie heißt nochmal diese eine Französin, die damals so erfolgreich war zwecks Cover? Und wer kann sie ansagen, hat irgendein Amerikaner noch im Bataclan gespielt? Ah, Jared Leto, perfekt, der ist eh bei jeder Award-Show“.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=ifyz98_eWd4

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