Roadtrip durch Westkanada: Teil 3 – Sea-to-Sky Highway, Whistler & Kelowna

Nach fünf Tagen Vancouver konnte unser Roadtrip dann auch offiziell starten. Wir holten das Auto vom Flughafen, gabelten die Koffer im Motel auf und machten uns auf den Weg in den Norden. Norden? Ihr wollt doch in die Rockies! Ja, klar, aber wenn man mal da ist, kann man ja auch ein paar weitere Zwischenstopps einplanen… Whistler wurde uns dafür wärmstens empfohlen, später ging es noch nach Kamloops und Kelowna.

Lost Lake Whistler alice-lake-whistler lost-lake-chill-whistler

Whistler

Whistler ist hierzulande hauptsächlich als Ski-Hotspot bekannt, als eine der Hauptlocations für die Olympischen Winterspiele 2010. Aber auch im Spätsommer ist der Ort durchaus eine Reise wert. Zum einen, weil die Fahrt von Vancouver dorthin ein ziemlich gutes Beispiel für „Der Weg ist das Ziel“ ist: Auf dem Sea-to-Sky Highway kommt dem Namen entsprechend nämlich eine sehenswerte Stelle nach der anderen – immer direkt am Meer. Zum anderen folgt hier ein schöner See auf den nächsten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Sandwich-Pause am Alice Lake? So schnell ist das Großstadttreiben passé.

Whistler selbst ist dann quasi das Kitzbühel Kanadas – ein idyllischer, mitten ins Nichts gestampfter Ort mit allem, was man für einen Kurzurlaub so braucht. Solange der Schnee noch auf sich warten lässt, treffen sich in Whistler vor allen Dingen die Biker, die abends ausgelaugt die Pubs bevölkern. Doch auch der „Normalotourist“ kommt auf seine  Kosten und kann die zahlreichen Berge in der Umgebung erwandern. Uns war mehr nach Entspannen zumute und so setzten wir uns stattdessen mit einem Bier (Achtung! Verboten!) an den Lost Lake und statteten ihm am nächsten Morgen nochmal ganz früh einen Besuch ab. Toll, wenn man sich der Ruhe ganz allein hingeben kann. Da füllt sich der Instagram-Kanal ganz von selbst…

Bevor es wieder on the road ging, wurde noch schnell der Purebread Bakery ein Besuch abgestattet, dem absoluten Mekka für alle süßen Backwaren-Fans. Ich konnte mich bei der Auswahl gar nicht entscheiden.

kamloops

Kamloops

Kamloops ist an sich jetzt kein absolutes Highlight, war für unsere Route aber strategisch wichtig: Wären wir direkt zur nächsten Stadt, Kelowna, gefahren, wären wir entweder 6 Stunden unterwegs gewesen oder das Navi hätte uns wieder über Vancouver gelenkt. So aber fuhren wir eine kurzweilige Vier-Stunden-Strecke, die teilweise für mich fast beeindruckender war als unsere Fahrt durch die Rocky Mountains. Denn auch hier wurde es teilweise sehr eng und steil, immer gesäumt von den obligatorischen kanadischen Nadelwäldern. Zwischendrin sind wir ausgestiegen und haben uns die Nairn Falls angesehen. Mit dem einstündigen Hike konnte man sich optimal die Füße vertreten und gleich noch etwas Bergluft aufsaugen. In Richtung Kamloops änderte sich die Landschaft dann komplett: es wurde flacher und wüstenartig, denn Kamloops ist tatsächlich eine „desert city“: Eine recht karge Industrie- und Kleinstadt, die wir hauptsächlich zum Rasten und Sonne tanken nutzten.

Kelowna

Während Kamloops für viele Touristen die typische Durchgangsstadt ist, haben Kelowna gar nicht so viele auf dem Schirm, da Vancouver – Whistler – Kamloops – Jasper eine sehr beliebte Route ist und Kelowna dafür viel zu sehr südlich liegt. Aus genau diesem Grund wollten wir aber dorthin: Kelowna liegt im Okanagan Valley und hat dadurch ein ganz anderes, fast mediterranes Klima. „Heimische Früchte“ kommen in Westkanada ausschließlich dorther, die Hügel werden von Weinreben geziert und wer in Vancouver Badeurlaub machen möchte, fährt mal eben nach Kelowna. Wir hauten uns nach der zweistündigen Fahrt konsequenterweise auch erstmal an den See. Der Okanagan Lake war zwar an sich echt ziemlich kalt, dafür hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter: Nachdem schon Vancouver mit klarem Himmel und um die 20 Grad punkten konnte (eigentlich regnet’s dort ständig), knackten wir in Kelowna fast die 30-Grad-Marke. Ideale Voraussetzungen für unsere Aktivitäten am Folgetag.

Wallaby Kelowna Kangaroo Creek Farm - Kelowna Knox Mountain Kelowna

Direkt morgens ging es zur Kangaroo Creek Farm. Kängurus? In Kanada? Ja! Keine Ahnung, wie die dahin gekommen sind, aber ich konnte mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen, ein waschechtes Känguru zu füttern. Der ungewöhnliche Streichelzoo ist in mehrere Gehege geteilt, in denen sich die Besucher frei bewegen und den Tieren nähern können. Ein Flausch-Fest für Tierfreunde in jedem Alter! Übrigens sorry Kängurus, vor Ort musste ich feststellen, dass die mit euch verwandten Wallabys und Riesen-Meerschweinchen (Capybaras) fast noch süßer sind. Aber zurück zum Tourispaß, etwas aktiv wollten wir auch noch werden und so wanderten wir über den Knox Mountain Trail. Ich mag „Stock und Stein“-Wege mit gutem Ausblick, da war der Knox Mountain genau die richtige Wahl. Später dann noch Sonnenuntergangsdinner in West Kelowna und ein heimischer Wein downtown – Kelowna kann was.

Nun kennt ihr schon die Westkanada-Basics, wisst, was in Vancouver geht und in Teil 4 nehme ich euch endlich mit in die Nationalparks!

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