Was du über eine Shellac-Maniküre wissen musst

Glowy Beauty BarMit 25 war ich zum ersten Mal bei der Maniküre. Für manche Frauen wohl unfassbar, dass ich es so lange ohne ausgehalten habe, mir jedoch war es irgendwie nie das Geld wert. Bis dann bei der Weihnachtsfeier eine meiner Kolleginnen mit schön lackierten Shellac-Nägeln (ohne Modellage) ankam und ihre Farbe auch noch nach dem Feiertagsurlaub einwandfrei aussah. Drei Wochen Ruhe von der lästigen Prozedur „Base Coat, zwei Schichten Farbe, Top Coat, Entfernen, nach 2-3 Tagen wiederholen“? Das wollte ich auch und so fand ich mich kurze Zeit später in einem Berliner Nagelstudio wieder. Da ich seitdem immer mal wieder auf Shellac zurückgreife und ich durch den Prozess Einiges darüber gelernt habe, wollte ich meine Erkenntnisse mit euch teilen.

Der Unterschied zwischen Shellac und UV-Gel Lack

Meine Nägel werden stets mit einem rötlichen Shellac bzw. „Gelpolish“ lackiert, einer Symbiose aus Gel und Nagellack von CND. Zunächst werden sie für eine gute Basis mit einer kleinen Maschine angeraut, was denselben Effekt wie eine herkömmliche Nagelfeile („Buffer“) hat, aber schneller geht. Danach werden die Nägel entfettet, um die Haltbarkeit zu steigern. Nach einem Unterlack kommen zwei Schichten Shellac sowie eine Schicht Überlack auf die Nägel, immer mit UV-Licht getrocknet.

Würde man UV-Gel buchen, gäbe es stattdessen ein spezielles Haftgel als Base- und Top Coat. Ich sehe ehrlich gesagt den Sinn beim UV-Gel nicht: Die Nägel werden dicker (bzw. der Nagellack steht mehr ab) als beim Shellac und das Versprechen der noch längeren Haltbarkeit ist eigentlich unnütz, da man durch das Herauswachsen des Nagels sowieso nicht länger als drei Wochen mit dem Entfernen oder Erneuern warten mag. Wo wir direkt beim nächsten Punkt wären…

Wie lange hält Shellac?

Die bis zu dreiwöchige Haltbarkeit vom Shellac ist so gut, dass man ihn nicht wegen des abgerockten Looks entfernt, sondern, weil der Nagel zu sehr herauswächst. Ich denke, das könnt ihr gut an meinen Fotos erkennen. Ich habe mit den Shellac-Nägeln geputzt, Schlüssel vom Anhänger entfernt, bin achtlos durch London gelaufen und habe auch sonst allerlei andere Dinge gemacht, die Nagellackträgern generell ein Graus sind. An den Spitzen feilte ich zweimal etwas nach, aber mit Farbe habe ich nicht rumhantiert. An diesem Punkt also ein großes Plus, besonders für Urlaube finde ich Shellac ideal. Bei mir hält nämlich nichts länger als drei Tage und selbst drei Tage sind ein absoluter Einzelfall. Um wirklich auf die drei Wochen zu kommen, habe ich die Erfahrung gemacht, auf CND-Shellac zu vertrauen und keine anderen Marken zu verwenden. Da lasse ich mich aber gern eines Besseren belehren, solltet ihr mit anderen Anbietern ebenfalls gute Erfahrungen gemacht haben.

Shellac entfernen

Den Gelpolish lässt man am besten wieder im Studio entfernen, damit man seinen Nägeln nicht durch Unwissen oder falsche Handhabung schadet*.

Es gibt für das Entfernen zwei Methoden: Zum einen Ablösen des Shellac mittels Acetonbad. Da das Aceton in Alufolie einwirken muss, greift es die Nägel und die umliegende Haut an, sodass die meisten Salons zum Abfeilen tendieren, welches die Nägel optisch auffälliger abnutzt, aber den Personen egal ist, die eh direkt neue Farbe drauf machen.

Nach dem Testen beider Methoden präferiere ich die Aceton-Variante, da meine Nägel nach dem Entfernen damit deutlich besser aussehen und auch nicht so angegriffen wirkten wie beim Abfeilen. Letzten Endes ist das Abfeilen aber sehr stark abhängig von den Skills des/der Kosmetiker:in, denn wenn regelmäßig und leicht abgefeilt wird, kommen die Nägel natürlich besser weg als bei schludriger Handhabung.

So oder so, die Nägel sehen ohne den Lack natürlich etwas traurig aus, deswegen würde ich schon nach einem Mal zu einer Pause raten. Nach drei Mal Shellac sollte man es aber wirklich tun, um seinen Nägel nicht nachhaltig zu schaden.

*Möchtet oder müsst ihr Shellac selbst entfernen, weil es z. B. keinen Termin mehr gab, braucht ihr Folgendes:

  • Acetonhaltigen Nagellackentferner (gibt’s im Drogeriemarkt eurer Wahl)
  • Alufolie (in Streifen geschnitten)
  • Wattepads (am besten dünne, nicht fusselnde, halbiert)
  • Etwas zum Abschaben des Nagellacks (z. B. ein Rosenholzstäbchen)
  • Nagelöl

Ihr tränkt dann das jeweilige Wattepad in Nagellackentferner, packt es auf den Nagel, wickelt Alufolie um den Finger und wartet fünf bis zehn Minuten, in denen ihr hin und wieder das Wattepad auf den Nagel drückt. Beim Ablösen der Aluhüte fällt der meiste Lack von alleine ab, den Rest schabt ihr mit dem Stäbchen ab. Zum Schluss gibt’s Nagelöl zur Pflege. Achtung, diese Methode funktioniert wohl bei CND-Lacken aber ggf. nicht bei No-Name-Produkten, die sich nur durch Abfeilen entfernen lassen.

Was sagt ihr? Ist Shellac für euch eine Option? Für Urlaube und besondere Anlässe zählt eine Shellac-Maniküre mittlerweile bei mir zu den Standards.

(Update am 29.01.22)

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12 Kommentare

  1. 12. April 2017 / 19:13

    Uh auch spannend. Ich hab auch ewig nicht lackiert, weil es mir einfach zu nervig war und jetzt dieses Sally Hansen Gel ausprobiert. Da kostet eine Flasche 11 Euro (man braucht Farbe und top coat) und ist ungefähr für 8 Tage save. Für mich schonmal ein Erfolg

    • 12. April 2017 / 19:40

      Oha, also funktioniert das wirklich! Bei mir hat normaler Sally Hansen überhaupt nicht gehalten, daher habe ich das bisher noch nicht getestet. Auf Essie Gel schwören ja auch einige, da hab ich bisher aber noch nicht den passenden Über- zum Lack.

  2. Mia
    20. März 2019 / 13:47

    Ich lackiere seit Monaten meine Nägel mit Shellac, da mir meine beste Freundin es empfohlen hat und ein Set hatte.
    Ich benutze die Sets von Jolifin (sind auch oft günstig runter gesetzt) und bin von der Qualität begeistert. Ich würde es persönlich nicht im Studio machen (wegen des Geldes), ein super Set mit Farben und allen Base-, Top-Coats und Entfernern bekommt man da schon ab 40€ und aufwärts.
    Man spart lästiges warten bis es stoßfest ist, dementsprechend braucht man auch nicht länger als mit Nagellack. Desweiteren ist man stolzer auf sein Werk :).
    Gesünder als Gel ist allemal und es sieht toll aus <3.

  3. Christa
    23. Februar 2022 / 18:00

    Ich war begeistert von der Variante mit Schellack. Aber tatsächlich hätte ich früher eine Pause machen sollen. Nach 4mal Schellack sind meine Nägel kaputt. Sehr dünn und reißen ein. Deshalb habe ich sie angeschnitten, so kurz es irgend geht. Aber dennoch reißen sie ein.

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