What to do in Prague: 5 Insider-Tipps für ein Prag-Wochenende

Prag VysehradPrag stand seit meinem Umzug nach Berlin auf der Reisewunschliste, aber irgendwie hat es trotz der kurzen Distanz ganze drei Jahre gedauert, bis ich es endlich dorthin geschafft habe. Da die Stadt mittlerweile sehr touristisch ist, möchte ich euch hier ein paar Tipps geben, die euren Prag-Aufenthalt trotzdem erfolgreich werden lassen. Ohne diese Aktivitäten wäre mein Fazit des Kurztrips vermutlich nicht so positiv ausgefallen, daher bin ich froh, vorher nach Empfehlungen gefragt und ausführlich recherchiert zu haben. Und wie heißt es doch so schön: sharing is caring.

Anreise, Unterkunft & ÖPNV

Wer z.B. aus NRW anreist, wird sicherlich den Flieger nach Prag wählen. Berliner:innen wiederum haben gleich mehrere Möglichkeiten in die nur 350km entfernte Stadt zu kommen: Flugzeug, Auto, Zug und Fernbus schenken sich zeitlich und finanziell nicht viel. Ich hatte eigentlich, da mir die Zeiten am besten passten, Flüge gebucht. Mein Hinflug hatte allerdings 1.5 Stunden Verspätung, sodass nach der Landung kein Bus mehr fuhr, und mein Rückflug wurde eine Woche vorher gecancelt, sodass ich die Option im Nachhinein nicht nur aus Umweltbewusstsein bedenklich finde. Ich bin für den Rückweg spontan auf den Fernbus umgestiegen und war ziemlich zufrieden: zentrale Haltestelle, schöne Strecke, am Ostersonntag nur halb gefüllter Bus, funktionierendes WLAN – was will man mehr?

Prag InnenstadtZwecks Unterkunft hatten wir uns für ein Airbnb entschieden, das ich allen weiter empfehlen kann, die Prag zu viert besuchen: für 100€/Nacht hatten wir zwei Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer mit sehr gut ausgestatteter Küche und Essbereich sowie ein angenehm großes (und sauberes!) Bad. Dank Schlafcouch könnten auch sechs Personen dort übernachten, aber dann ist der Wohnbereich halt „belegt“. Die Lage war für uns auch ideal: Im fünften Prager Bezirk steppt zwar nicht der Bär und man braucht ca. 30 Minuten in die Innenstadt, wir waren aber froh, den Touri-Massen zu entkommen und hatten mit Anděl ein Shoppingcenter, Supermärkte, Bäcker und ÖPNV ganz in der Nähe.

In Prag kann man sich viel erlaufen, möchte man aber mehr als die Innenstadt sehen, lohnt sich ein Tagesticket für den öffentlichen Nahverkehr. Einzeltickets sind keine wirkliche Alternative: Da die Ticketautomaten alle nur Kleingeld nehmen und es an vielen Tramstationen überhaupt keine Automaten gibt, ist es wirklich nervig, wenn man sich jedes Mal ein neues Ticket kaufen muss. Weil man sich mit den Straßenbahnen auch nachts noch gut fortbewegen kann, benötigt ihr eigentlich selten ein Taxi. Was ganz gut ist, denn so günstig Prag hier und da noch sein mag, die Taxipreise empfand ich auf Berlin-Niveau.

Prag-Aktivitäten

1) Dem Trubel in der Innenstadt entfliehen

Prag AltstadtKlar, am ersten Tag werdet ihr erst einmal zum Rathausplatz gehen, durch die Innenstadt schlendern, das Jüdische Viertel besichtigen, auf Kafkas Spuren wandern und natürlich auch die Karlsbrücke aus nächster Nähe betrachten. Die Sehenswürdigkeiten sind für jede:n Tourist:in ein Muss und lassen sich gut in ein paar Stunden ablaufen. Allzu viel Spaß hatte ich, um ehrlich zu sein, nicht dabei, denn die Prager Innenstadt war wirklich extrem gut besucht – es mag am Osterwochenende gelegen haben. Jedenfalls ließ sich die Karlsbrücke vor lauter Menschen fast nicht betreten und mich hätte nicht gewundert, wenn ich in dem Gedränge vor der Rathausuhr Opfer von Taschendieben geworden wäre. Zudem hatte man quasi immer die Chance gleich drei Tourguides auf einmal zuzuhören.

Als uns der Trubel zu viel wurde, waren wir froh, dass sich um die Ecke das kantinenartige Restaurant Havelská Koruna fand, in dem wir für einen schmalen Taler Gulasch zu uns nahmen und zur Ruhe kommen konnten. Nachtisch gab‘s dann im nahegelegenen Artisan Café, einem urigen Lädchen mit leckerem Kaffee und Kuchen.

2) Letenské sady

Die Moldau werden die meisten vermutlich nur für die Prager Burg überqueren. Plant aber lieber mehr Zeit ein! Wir haben sowieso auf dieser Seite Prags gewohnt und uns dafür einen ganzen Tag gegönnt. Gestartet wurde im Letenské sady, auch Letná Park genannt. Ihr trefft dort auf tschechische Skater:innen und habt einen tollen Ausblick auf die Altstadt. Wir saßen entspannt auf dem Hügel in der Sonne und wollten gar nicht mehr weg. Irgendwann sind wir dann Richtung Königliche Gärten und Prager Burg (Pražský hrad) gelaufen, die natürlich wieder vollends überlaufen waren. Ich gebe zu, der Blick von der Burgmauer ist zwar minimal besser als vom Letná Park, die Atmosphäre dort war aber einfach freundlicher. Wer noch nicht genug Sicht von oben hatte, kann danach sogar noch hoch zum Turm Petřín fahren. Da wir mindestens eine Stunde auf die Seilbahn hätten warten müssen, haben wir uns lieber bei Angelato ein Eis geholt. Letenské sady, you win the Aussichtsbattle!

3) Vyšehrad

Unsere Sehenswürdigkeit der Herzen ist Vyšehrad, einer der bekanntesten frühmittelalterlichen Burgwälle in Böhmen. Etwas abseits in der Prager Nordstadt gelegen, lässt es sich dort nach einem kurzen Aufstieg mit bestem Blick auf die überlaufene Konkurrenzburg flanieren. Eine hübsche Kirche und einen gruseligen Friedhof gibt’s gleich noch mit dazu.

4) Gut essen gehen

Das Schönste an Städtetrips ist ja eigentlich immer das Essen und wir hatten hier gleich mehrfach Glück. Zum einen gönnten wir uns ein phänomenales ausgiebiges Frühstück in der Kavarna Místo: ob poached eggs, English breakfast, Müsli, Kuchen oder Pfannkuchen, hier dürfte jede:r etwas finden. Wir waren pappsatt und haben uns eventuell etwas zu viel auf einmal bestellt…

Gute Pancakes gibt es auch bei Den Noc, der Laden ist aber so klein, dass ihr unbedingt vorher reservieren solltest. Mir wurde zudem das vegane/vegetarische Café Moment empfohlen, das allerdings leider nicht mehr in unseren Zeitplan gepasst hat.

Abends solltet ihr unbedingt zum Italiener: In der Alforno Focacceria gibt es schmackhafte Pizza und guten Wein (reservieren!). Nächstes Mal möchte ich außerdem unbedingt den Burger beim Metzger Naše maso testen – da sonntags geschlossen ist, ging sich das zeitlich bei uns nicht aus.

5) Trinken in der Bar Cobra

Dass Bier in Prag billiger ist als Wasser, ist auch 2017 keine Lüge. Kein Wunder also, dass sich die Junggesellenabschiede häufen und man an jeder Ecke und zu jedem Zeitpunkt trinkende Deutsche trifft. Wir machten für einen feuchtfröhlichen Abend einen Ausflug in die Bar Cobra im siebten Bezirk. Bei elektronischer Musik, inmitten von Einheimischen und Austauschstudent:innen, hatten wir dort wirklich sehr viel Spaß.

Ich hoffe, mit diesen Tipps verlebt ihr einen schönen Kurzaufenthalt in Prag. Falls euch die Stadt gefällt, kann ich euch auch Wien empfehlen: die österreichische Hauptstadt hat ein ähnliches Flair, gefällt mir aber noch etwas besser. Hier geht’s zu meinem Travelguide.

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