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Morgen wird Gestern

Mehr Zeit zum Leben

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18. Oktober 2012

Review von „The perks of being a wallflower“ („Vielleicht lieber morgen“)

Ein „wallflower” ist ein schüchternes Individuum, welches nur sehr begrenzt am sozialen Leben der Anderen teilnimmt. Charlie aus dem Film „The perks of being a wallflower“ ist genau so ein „wallflower“. Dieser Zustand kommt allerdings nicht von ungefähr, denn Charlies Psyche hat einen ernsthaften Kratzer: Resultierend aus dem frühen Tod seiner geliebten Tante wird er von Wahnvorstellungen geplagt und mangels einer Bezugsperson schreibt er seit dem Selbstmord seines besten Freundes Briefe an eine imaginäre Bekanntschaft.

Nichtsdestotrotz lernt Charlie langsam, seine Psychosen in den Griff zu bekommen und es wird für ihn Zeit, zurück ins Leben der 1990er Jahre zu finden. Als Highschool-Jüngling zählt er die verbleibenden Schultage und versucht sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden; mit Ausnahme der Englischstunden hat der passionierte Schreiber anfangs jedoch wenig Grund zur Freude. Bis er die Stiefgeschwister Sam und Patrick kennenlernt: Die beiden Seniors integrieren ihn in ihren (Drogen-) Freundeskreis und Charlie schafft es endlich, seine Gedanken zu verdrängen. Schnell stellt er jedoch fest, dass die beiden fast genauso viele Probleme haben wie er selbst: der Spaßvogel Patrick führt heimlich eine homosexuelle Beziehung mit einem Footballer, Musikfetischistin Sam wurde von klein auf missbraucht und hat seitdem Schwierigkeiten, sich auf den richtigen Typen einzulassen. Charlie wäre gern ihr „richtiger Typ“, traut sich aber nicht so recht, ihr seine Gefühle zu gestehen. Und dann wären da ja noch die anderen Mitglieder der Clique … es entwickelt sich ein Zusammenspiel von Spaß und Ernst, Glück und Traurigkeit.

Stephen Chobsky hat sich dem Drehbuch und der Regie zu seinem eigenen Roman „The Perks of being a Wallflower“ angenommen und damit ein 103-Minuten-Movie voller Melancholie erschaffen. Seine Schauspielerauswahl war dabei äußerst glücklich – ob Logan Lerman als seelisches Wrack, Ezra Miller als flippig-tiefsinniger Patrick oder Emma Watson in der Rolle des (etwas zu britisch angehauchten) Problemmädchens Sam, die Darsteller überzeugen durch die Bank. Die Filmweise ist mit seinem „Brief-Erzähler“ indie-angehaucht und mainstreamkompatibel zugleich, der gelungene Soundtrack erinnert mit seiner The Smiths-Hommage verdammt an „500 Days of Summer“. Und die Story? Ist herzzerreißend. Der Zuschauer wird durch den Gefühlsfleischwolf gedreht, von himmelhoch jauchzend bis zum Tode betrübt ist alles dabei. Man lernt, sein eigenes Leben zu schätzen und ist trotzdem neidisch auf die Leichtigkeit der Teenager, die zu David Bowies „Heroes“ auf dem Dach ihres Pick-Ups durch den Autobahntunnel düsen.

Selten kann ein Kinofilm so bewegen.

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6 Kommentare KATEGORIEN - Geschriebenes, TvMovies

Kommentare

  1. T. meint

    30. April 2014 um 23:42

    Wunderbares Buch, wunderbare Verfilmung. Habe den Kinobesuch damals sehr genossen und dass obwohl ich ihn auf deutsch sah.

    Antworten
    • Morgen wird Gestern meint

      5. Mai 2014 um 9:25

      Die Synchro ist auch echt in Ordnung! Nur den deutschen Titel mag ich nicht.

      Antworten

Trackbacks

  1. Tune of the week: Gnarls Barkley – Crazy | Morgen wird gestern. sagt:
    28. Oktober 2012 um 17:00 Uhr

    […] wahrscheinlich letztens schon ersichtlich, gucke ich tatsächlich “The Voice”. Dort sang Gill Ofarim (ja, den […]

    Antworten
  2. Tune of the week: David Bowie – Heroes | Morgen wird gestern. sagt:
    25. November 2012 um 13:00 Uhr

    […] das Drama “The Perks of being a Wallflower” (mein ausführliches Review gibt’s hier). Eine der Schlüsselstellen des zauberhaften Films wird von David Bowies “Heroes” […]

    Antworten
  3. Tune of the week: David Bowie - Heroes - Morgen wird Gestern sagt:
    18. März 2017 um 18:05 Uhr

    […] das Drama „The Perks of being a Wallflower“ (mein ausführliches Review gibt’s hier). Eine der Schlüsselstellen des zauberhaften Films wird von David Bowies „Heroes“ […]

    Antworten
  4. Tune of the week: Dexys Midnight Runners - Come On Eileen - Morgen wird Gestern sagt:
    19. März 2017 um 13:29 Uhr

    […] ich einen Song nennen müsste, der mir direkt gute Laune macht, würde ich seit „Perks of being a Wallflower“ stets „Come on Eileen“ von den Dexy’s Midnight Runners wählen. Keine […]

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Ines, Berlin.

Ich sammele für euch Alltagstipps, helfe bei der Reiseplanung und empfehle die beste Musik. Für mehr Zeit zum Leben!

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Today we made our decision public to discontinue w Today we made our decision public to discontinue with our music magazine @stageload. The past two weeks I’ve been busy with preparing content for the end. I’ve also lost myself in memories too many times when looking through photos and various chat messages by my colleagues.  Stageload has been a very relevant part of my life for over ten years. It offered me a community in a music scene I never felt welcome in, it gave me the opportunity to visit lots of concerts I would not have been able to afford and let me meet like-minded people all over the country.  So what now? For one, I sincerely hope the #stgldteam keeps in touch. And then I’ll probably have some more time for my blog which might result in more music-related content – or not. I’ve focused on the organizational side of things in the past few years and don’t plan to go back to writing album reviews anytime soon. I’ll definitely continue with album of the year ratings though. We’ll see how it goes besides that. First, it needs to sink in that Stageload really is no more and that the Stageload “to do”-list has been cleared once and for all. 
📷 @davidszubotics @sebastianigel @_andrewimmer
Ending the year on Instagram with an impression of Ending the year on Instagram with an impression of the first hike I did this year - to the top of Brocken in January. It was the only time with a considerable amount of snow and, even more important, a time where I had so many plans for 2020 and absolutely no clue how different they would be turning out. No New York, no big birthday and wedding celebrations of friends and family, almost no live gigs, less FOMO than ever, nine months in home office and SO many feelings.
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May I present to you: my four favorite albums of 2 May I present to you: my four favorite albums of 2020. Defining these was easy, as they all got me hooked right away. I struggled with putting together a full top ten list though. I had to realize that listening to music only digitally and having no chance to experiencing it live makes a huge difference in the reception of new releases. Maybe that’s a reason why I went for more harder tunes this year. They made me miss gigs even more.  1. Phoebe Bridgers – Punisher 
2. Caspian – On Circles
3. Touché Amoré – Lament
4. Nothing – The Great Dismal
5. Entry – Detriment 
6. Speedway – Speedway 
7. SPICE – SPICE
8. Gulch – Impenetrable Cerebral Fortress
9. Envy – The Fallen Crimson
10. Bombay Bicycle Club – Everything Else Has Gone Wrong  By the way, I’ve been doing this kind of list - and others – for @stageload for many years now. Be sure to check stageload.de for their yearly review with lots of best of lists of my amazing colleagues.
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