Regenwald, Nebelwald, Vulkane, Traumstrände, Faultiere, Affen und Tukane: Costa Rica ist bekannt für paradiesische Landschaften, seine Biodiversität und sein Artenreichtum. Seine kompakte Größe und geographische Lage auf der schmalen mittelamerikanischen Landenge versprechen ein vielfältiges Naturerlebnis zwischen amerikanischer und südamerikanischer Landeskultur.
In Costa Rica leben laut Happy Planet Index die zufriedensten Menschen der Welt. Dafür haben die Ticos, Costa Ricas Einheimische, sogar einen eigenen Leitspruch: „Pura Vida“ steht dafür, das Leben zu genießen, Herausforderungen entspannt zu begegnen und stets dankbar für die positiven Dinge zu sein. Kein Wunder, dass das Land ein beliebtes Ziel zum Auswandern ist – insbesondere für amerikanische Rentner:innen.
Ich war mit meinem Partner im Januar 2022 für drei volle Wochen in Costa Rica. Wir sind auf unserer Rundreise 1.800 Kilometer in ca. 36 Stunden gefahren, haben in neun verschiedenen Unterkünften geschlafen und acht Nationalparks besucht. Wie bei allen meinen Reisen habe ich einige Zeit in die Vorbereitung gesteckt, mir alles aufgeschrieben, was ich vor Ort gelernt habe, und möchte diese Erkenntnisse hier weitergeben, um euch das Ziel vorzustellen und die Reiseplanung für Costa Rica zu erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
- Praktische Reisehinweise
- Die perfekte Route für eine Costa Rica Rundreise in drei Wochen
- Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten in Costa Rica
Vorab: Ist Costa Rica das richtige Reiseziel für euch?
Kommt darauf an, wonach ihr sucht. Wenn ihr an naturbelassenen Stränden chillen und surfen, Tiere in freier Wildbahn beobachten und in kurzer Zeit viele verschiedene Dinge sehen möchtet, wenn ihr eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur wertschätzt und ordentlich „Taschengeld“ gespart habt, oder wenn ihr gerne alleine reist, dann ja. Lest weiter! :)
Wenn ihr Abenteuerurlauber*innen seid, hauptsächlich wandern gehen möchtet oder entfernte Kulturen entdecken wollt, dann ist Costa Rica wahrscheinlich nicht das perfekte Reiseziel für euch. Das Land ist sehr gut erschlossen und „mundgerecht“ aufbereitet. Zum Wandern seid ihr auf ausgebaute Wege angewiesen, die mit unter 10 km häufig recht kurz sind. Museen, Kulturstätten etc. habe ich wenige gesehen und das Leben wirkt insgesamt recht „amerikanisiert“.
Praktische Reisehinweise für Costa Rica
Die beste Reisezeit für Costa Rica
Costa Rica ist ganzjährig zu bereisen. Allgemein gelten die Monate von November bis April als Trockenzeit und damit als Hochsaison. Besonders die letzte Dezember- und die ersten drei Januar-Wochen sind bei Tourist:innen beliebt. In der Woche vor Ostern machen die Einheimischen Urlaub und fahren an die Pazifikküste, entsprechend voll wird’s dort.
Ein Urlaub während der Regenzeit ist nicht ausgeschlossen. Vielleicht wollt ihr die „green season“ genau nutzen, um bestimmte Tier-Phänomene zu sehen, oder den Urlaub einfach etwas günstiger und ruhiger gestalten. Aufgrund von Costa Ricas außergewöhnlicher Lage und den verschiedenen Klimazonen gibt es sowieso immer irgendwo etwas Regen, allerdings meist nur als kurze Unterbrechung.
Sprache in Costa Rica
Als vermutlich einziges Land in Mittel- und Südamerika kommt ihr auf einer Rundreise durch Costa Rica komplett mit Englisch durch, wenn auch in ländlicheren Orten auf einem rudimentären Level oder lediglich mit Übersetzungsapp. Mit Spanischkenntnissen ist es nicht nur einfacher, das Land zu bereisen. Auch sind die Ticos freundlicher zu euch und kommen in ihrer eigenen Sprache leichter ins Quatschen.
Sicherheit in Costa Rica
Wer sich die Beschreibung vom Auswärtigen Amt zur Sicherheit in Costa Rica durchliest, kommt arg ins Zweifeln, ob man dort wirklich Urlaub machen möchte. Ich muss sagen, dass ich mich die meiste Zeit über sicher gefühlt habe, mit Ausnahme von einer Fahrt durch San Josés abgelegene Straßen. Natürlich sollte man seine Wertsachen nicht allzu präsent zur Schau stellen und sich gut überlegen, was man mitnimmt und wo man es verstaut – Taschendiebe an überfüllten, trubeligen Orten gibt es wie überall sonst auch. Mit gesundem Menschenverstand solltet ihr aber gut durchs Land kommen.
Wenn ich mit Freund:innen spreche, die sehr Mittel- und Südamerikaerfahren sind, wird Costa Rica immer wieder als sicheres Reiseziel hervorgehoben.
Währung & Reisebudget für eure Costa Rica Rundreise
Die Landeswährung von Costa Rica ist der Colón (CRC). Zahlungen in USD sind landesweit möglich, würde ich euch aber nicht empfehlen, weil ihr damit durch den Wechselkurs draufzahlt.
Bares ist Wahres in Costa Rica: Ihr benötigt immer Bargeld in der Tasche. Hebt unbedingt welches ab, bevor ihr in kleinere Orte fahrt, da nicht sicher ist, dass ihr einen funktionierenden Automaten finden werdet. Berücksichtigt zudem, dass zu Beginn des Monats lange Schlangen vor den Automaten entstehen, wenn die Ticos ihr Gehalt abheben.
Costa Rica ist ein teures Reiseziel. Sprit und Busfahrten sind zwar günstiger als in Deutschland, aber Lebensmittel kosten mehr als bei uns und jeder Nationalpark verlangt zwischen 12 und 25 Euro Eintritt pro Person, obwohl diese meist so klein sind, dass sich die Aufenthaltsdauer auf zwei bis drei Stunden beschränkt.
Reisebudgets sind aufgrund von verschiedenen Bedürfnissen schwierig vergleichbar. Um euch eine Richtung zu geben: Wir haben abzüglich Flug 1.900 Euro pro Person für drei Wochen gezahlt, das sind 90 Euro pro Kopf pro Tag. Mit diesem Geld haben wir uns Ferienwohnungen in einem mittleren Segment, alle zwei Tage eine Auswärtsmahlzeit sowie Nationalpark-Eintritte finanziert. Größere Aktivitäten wie Ziplining etc. haben wir uns nicht geleistet, abgesehen von einem eintägigen Surfkurs und einem Spa-Besuch.
Packliste für Costa Rica
Für euren Urlaub in Costa Rica braucht ihr nichts Besonderes einzupacken, sodass ihr euch an meiner Universal-Packliste orientieren könnt. Wichtig ist, dass ihr aufgrund der verschiedenen Klimazonen vielfältige Kleidungsoptionen benötigt, von Badesachen und Cap bis zur langen, schnelltrocknenden Hose und Regenjacke. Sonnen- und Mückenschutz ist ein Muss. Wenn ihr einen Mietwagen gebucht habt, könnt ihr theoretisch mit Koffer statt Rucksack reisen. Ich fand meinen Rucksack dennoch praktisch, weil die Ferienwohnungen oft über Stufen oder unebene Wege zu erreichen waren.
Einreise nach Costa Rica
Aus der EU könnt ihr in Costa Rica mit einem gültigen Reisepass bis zu 90 Tage visafrei einreisen. Aus unseren Breitengraden sind keine Impfungen zur Einreise vorgeschrieben, eine Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. In Costa Rica gibt es zwei internationale Flughäfen: Der in Nähe von Alajuela bzw. San José gelegene Flughafen „Juan Santamaria“ und den in Liberia gelegenen „Daniel Oduber“. Individualreisende aus Deutschland landen in der Regel am Flughafen „Juan Santamaria“.
Transport in Costa Rica
Costa Rica hat ein gut ausgebautes öffentliches Busliniennetz, ergänzt um Überlandbusse von privaten Anbietern. Hier findet ihr eine Übersicht. Die Busse sind natürlich langsamer und weniger verlässlich als eigene Autos. Wenn ihr flexibel und effizient durchs Land reisen wollt, ist ein Mietwagen daher die bessere Wahl. Diesen bucht ihr am besten direkt nach der Flugbuchung. Für die Regenzeit ist ein Allradantrieb ein Muss und auch für die Hauptsaison ist dieser teilweise hilfreich. Entsprechend schnell sind die 4×4 Autos ausgebucht. Ein deutscher Führerschein reicht in Verbindung mit einem Reisepass für einen Urlaub grundsätzlich aus. Das Mindestalter für die Fahrzeugmiete liegt bei 21 Jahren.
Überall werdet ihr lesen, dass sich die Straßen in einem schlechten Zustand befinden, die Autobahnen nach hiesigem Stand wie Landstraßen wirken und ihr bloß genug Zeit für eure Reisen von A nach B einplanen sollt. So schlimm war es nun auch nicht. Auf die Zeitangaben und Navigation von Maps konnten wir uns gut verlassen. Nichtsdestotrotz solltet ihr nicht bei Nacht fahren. Die meisten Straßen sind nicht beleuchtet, sodass Schlaglöcher wie Tiere schnell übersehen werden können. Parken wiederum ist an den meisten Stellen kein Problem, die meisten Unterkünfte planen abgeschlossene Parkplätze direkt mit ein. In San José solltet ihr für Parkplätze zahlen oder ihr habt in Windeseile einen Strafzettel am Fenster #beentheredonethat.
Inlandsflüge sind m.E. aufgrund der kurzen Distanzen unnötig.
Internet in Costa Rica
Free Wifi in Restaurants und Unterkünften ist Standard, gepaart mit vorab heruntergeladenen Karten für die Offline-Navigation kommt ihr damit gut durch. Wenn ihr mobil Internet haben wollt, kauft euch am besten direkt am Flughafen eine SIM-Karte. Ich habe in den kleinen Orten Probleme gehabt, etwas Passendes zu finden, und es ohne Spanischkenntnisse auch nicht hinbekommen, diese zu aktivieren. Nach ein paar Tagen war’s mir dann auch egal, weil ich gemerkt habe, dass ich dieses konstante Online sein gar nicht vermisse. Zumal durch die Zeitverschiebung sowieso selten synchrone Kommunikation mit Zuhause möglich ist.
Die perfekte Route für eure Costa Rica Rundreise
Die wichtigste Frage, die ihr euch vor eurem Urlaub stellen müsst, ist, welche Route ihr in Costa Rica fahren wollt. Denn gute Unterkünfte sind während der Hauptsaison gerne schon Monate im Voraus ausgebucht. Das heißt nicht, dass ihr gar nicht spontan sein könnt – irgendetwas findet sich immer –, aber es hilft, wenn ihr kurzfristig stornierbare Unterkünfte in der Hinterhand habt.
„Welche Route ihr fahren wollt“, schreibt sich einfach, doch es hat uns tatsächlich mehrere Tage und Reiseführer gekostet, Aktivitäten samt Entfernungen zu recherchieren und darauf basierend unsere Reise zu planen. Deswegen versteh ich gut, wieso sich Tourist:innen von den zahlreichen Tour-Anbietern locken lassen. Mit einem Reisebus voller Deutscher durchs Land zu tingeln, ist aber einfach nicht meins. Deswegen will ich euch mit meiner Liste ermöglichen, ebenfalls individuell zu reisen, aber mit weniger Vorbereitungszeit.
Ich möchte unsere Route nicht exakt so weitergeben, weil wir an ein paar Orten waren, die m. E. keinen Stopp „verdienen“ (Poás, Guápiles / Braulio Carrillo, Nuevo Arenal) und uns (fast zu) viel Zeit gelassen haben, weil wir ein sehr stressiges Jahr hinter uns hatten. Deswegen empfehle ich euch hier eine Route für eine dreiwöchige Rundreise durch Costa Rica, die wir nicht komplett gefahren sind, sondern wie ich sie nun, nach dem Urlaub und weiteren Erfahrungsberichten, planen würde. Mit dieser Auswahl bekommt ihr einen guten Überblick über die verschiedenen Klimazonen und Kulturen des Landes. Ihr seid so an der Pazifik- und Karibik-Küste und könnt durch die verschiedenen Nationalparks die Natur- und Tiervielfalt von Costa Rica entdecken.
Roadtrip-Stopps für eure Costa Rica Rundreise
In der folgenden Liste habe ich euch die Stadt sowie die Mindestanzahl an Tagen für die jeweiligen Orte aufgeführt, um die dortigen Sehenswürdigkeiten (i. d. R. Nationalparks) besuchen zu können. Das heißt auch, dass ihr, wenn ihr es langsamer angehen wollt, oder es nicht mögt, ständig durch die Gegend zu fahren, lieber einen Stopp auslasst.
- San José
- Optional: San Gerardo de Dota inkl. Parque Nacional Chirripó (2)
- Optional: Puerto Jiménez, Halbinsel Osa inkl. Parque Nacional Corcovado (3)
- Quepos inkl. Parque Nacional Manuel Antonio (1)
- Santa Teresa / Montezuma, Halbinsel Nicoya (2)
- Playa Hermosa, Provinz Guanacaste inkl. Parque Nacional Rincon De La Vieja (2-3)
- Santa Elena, Monteverde inkl. La Reserva Bosque Nuboso Santa Elena (1)
- La Fortuna inkl. Parque Nacional Volcán Arenal, Parque Nacional Volcán Tenorio (4)
- Puerto Viejo de Talamanca inkl. Parque Nacional Cahuita (5)
- San José
» LINK zur Route auf Google Maps
Ihr benötigt zusätzlich eine Nacht in San José, wenn eure Ankunft abends bzw. euer Abflug morgens ist. Ihr werdet überall lesen, dass San José nicht schön und irgendwie sketchy ist. Das stimmt. Ihr könnt die Hauptstadt wirklich ruhigen Gewissens ausfallen lassen, wenn es eure Flüge und der damit verbundene Jetlag nicht erfordern.
Der zweite Punkt auf der Liste ist eher ungewöhnlich und nur etwas für sportlich Aktive: Wir hätten uns gerne an eine Wanderung auf den Cerro Chirripó, den mit 3.820 Metern höchsten Berg Costa Ricas, gewagt. Mit einem Monat Vorlauf waren wir aber für eine Genehmigung zu spät, da die Hütte für die notwendige Übernachtung auf dem Weg zum Gipfel bereits ausgebucht war. Für diesen Stopp müsstet ihr zwei Nächte einplanen, entweder zu Beginn oder am Ende der Reise, da der Ort San Gerardo recht nah an San José liegt.
Für die Halbinsel Osa hatten wir aufgrund unserer „slow travel“-Planung keine Zeit, ich habe aber wirklich nur Gutes gehört. Gerade Personen, die Tiere sehen wollen, sollten diesen Stopp einkalkulieren.
Was die Halbinsel Nicoya angeht, so habe ich euch hier beispielhaft Orte genannt, die sich für eure Unterkunft eignen. Es bietet sich natürlich an, beim Transit vom Süden in den Norden an der Pazifikküste entlang zu fahren und verschiedene Strände anzuschauen. Das kostet euch aber 3,5 Stunden reine Fahrzeit und würde daher ggf. mit einer extra Nacht in z. B. Sámara zu Buche schlagen. In der Regenzeit ist aufgrund der schlechten Straßen davon abzuraten.
Ein Punkt steht bewusst nicht auf der Liste: Der Parque Nacional Tortuguero hat uns nicht gereizt, u.a. weil die Schildkrötensaison nur von Juli bis November ist. Wenn ihr diesen Park sehen wollt, plant dafür drei Nächte ein. Mit Blick auf die Distanzen am besten, bevor es an die Karibikküste geht.
Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten auf Costa Rica
Auf die oben genannten Orte, die wir besucht haben, gehe ich nun noch detaillierter ein, damit ihr direkt ein paar konkrete Tipps mitnehmen könnt.
Provinz Puntarenas
Für den Parque Nacional Manuel Antonio in Quepos könnt ihr ungefähr vier Stunden einplanen. Wir sind jeden Trail durch den Regenwald gelaufen, was ca. 9 km ergibt und uns zwischendurch echt ins Schwitzen gebracht hat, denn alles ist deutlich anstrengender in der hohen Luftfeuchtigkeit. Wer weniger laufen mag, entspannt einfach an den Stränden. Der meiner Meinung nach schönste Strand war Playa Espadilla Sur, die schönste Aussicht gab‘s beim Mirador Weg 10.
In Santa Elena müsst ihr euch entscheiden, ob ihr das Monteverde Cloud Forest Biological Reserve oder das La Reserva Bosque Nuboso Santa Elena besucht. Nebelwald gibt’s in beiden, Monteverde bietet zusätzlich noch eine Hängebrücke. Wir haben uns für Santa Elena entschieden, weil es weniger überlaufen sein soll. Der Caño Negro ist der schönste, da unberührteste, Weg dort und nimmt ca. 1,5 Stunden in Anspruch. Bleibt also noch genug Zeit für ein, zwei andere Strecken im Park. Wenn ihr abends in Santa Elena seid, besucht den Mirador Valle Escondido Preserve, das ist ein schöner Sonnenuntergangsspot.
Provinz Guanacaste
In Playa Hermosa werdet ihr hauptsächlich am Strand entspannen. Ich habe diesen Ort ausgesucht, weil er Ferienwohnungen statt großen Anlagen bietet und man ohne Probleme einen (Schatten-) Platz im Sand findet. Wenn euch das schnell langweilt, könnt ihr „beach hopping“ betreiben. Playa Real und Playa Conchal tagsüber sowie Playa Flamingo zum Sonnenuntergang sind durchaus zu empfehlen.
Außerdem solltet ihr unbedingt einen Ausflug zum Parque Nacional Rincon De La Vieja machen. Dabei ist wichtig, dass ihr morgens startet, denn der attraktive Weg zum Wasserfall La Cangreja darf nur bis 12 Uhr begonnen werden. Euch erwarten im Verlauf der Strecke Mammut-Bäume, Steppenvibes und smaragdgrünes Wasser. Wer danach noch erkundungsfreudig ist, begeht den drei Kilometer langen Rundweg Las Pailas, wo man mehr von der Vulkanaktivität mitbekommt: Es gibt eine Kochwasser-Lagune, Schlammlöcher und einen „Volcancito“, der Rauch ausstößt.
Provinz Alajuela
Wie gesagt, San José lasst ihr am besten aus. Solltet ihr dennoch dort landen, könnt ihr in die Hügel der Provincia de Alajuela fahren. Dort gibt es aufgrund der Poás- und Irazú-Vulkane ein gutes Anbaugebiet für Erdbeeren. Holt euch einen der populären Erdbeer-Milchshakes und genießt den Ausblick.
La Fortuna ist quasi das Touri-Zentrum in der Mitte des Landes. Der Ort selbst ist kein Highlight, aber er ist eine gute Basis für diverse Ausflüge. Es gibt verschiedene, quasi gleich teure Trails durch den Parque Nacional Volcán Arenal. Wir sind einmal die Wege von „Arenal 1968” abgegangen – schöner Blick auf den Vulkan, Lavagestein, aber zu kurz, um die knapp 20 Euro Eintritt wert zu sein. Und einmal den „Mirador El Silencio“, dort gibt’s das gerade Genannte auch und zusätzlich noch Regenwald und üppige Wiesen. Der zweite Park lohnt sich also mehr.
Meine liebste Wanderung in der Gegend war außerhalb des Nationalparks: der Weg zur Lagune vom Vulkan Cerro Chato. Die sieben Kilometer lange Wanderung mit 600 Höhenmetern ist aufgrund des Aufstiegs im Regenwald eine der wenigen anspruchsvolleren Wanderungen in Costa Rica und offiziell verboten, weil man von dort Richtung Spitze des (manchmal aktiven) Vulkans Arenal kommt. Der Aufstieg zur Lagune wird aber mehr oder weniger geduldet: ihr zahlt eine Gebühr in einem der umliegenden Hotels, die das erste Stück des Wegs pflegen, und seid danach auf eigene Verantwortung unterwegs. Gutes Wetter ist von Vorteil, weil ihr euch dann nicht durch Schlammmassen kämpft und Lagune samt Vulkan gut sehen könnt.
Apropos gutes Wetter: Wenn es am Vortag und am Tag selbst nicht (lang) geregnet hat, fahrt zu Öffnungsbeginn zum Parque Nacional Volcán Tenorio und bestaunt das smaragdgrüne Wasser vom Rio Celeste samt Wasserfall. Wenn es vorher regnet, lohnt sich der Eintritt nicht, denn dann ist das Wasser schlammbraun (siehe Foto). Deswegen bucht keine Nacht direkt in Rio Celeste, so seid ihr wettertechnisch zu unflexibel. Die Distanz von La Fortuna ist mit knapp 1.5 Std Fahrzeit gut machbar.
Mit meinem Plan für die Costa Rica Rundreise habt ihr jetzt schon zwei schöne Wasserfälle gesehen, das heißt ihr könnt den Catarata Río Fortuna guten Gewissens auslassen. Beim Fortuna zahlt ihr knapp 20 Dollar, um Stufen rauf und runter zu gehen.
Mit einem Tag länger hätten wir noch eine Regenwald-Wanderung in Pocosol gemacht.
Wer in La Fortuna lieber entspannen will: Das geht zum einen gut am Lake Arenal in Nuevo Arenal, zum anderen in den heißen Quellbecken rund um den Vulkan Arenal. Wir waren abends im EcoTermales Spa und haben es echt genossen. Es gibt dort in der Nähe auch einen „Free Spot für Hot Springs“, der war aber ziemlich überlaufen.
Provinz Limón
Puerto Viejo de Talamanca an der Karibikküste war mein Lieblingsort in Costa Rica. Klar, hier tummeln sich die Touris. Aber: Es ist eine super entspannte Atmosphäre, die Unterkünfte sind alle recht abgelegen im Dschungel, die Strände sind top und abends ist gute Stimmung in den Bars.
Mein Lieblingsstrand zum Lesen und Baden war Playa Cocles. Die anderen Strände, wie Playa Manzanillo mit seinem pittoresken Schiffswrack oder Playa Chiquita sind ebenfalls einen Besuch wert. Playa Negra eignet sich hauptsächlich zum Surfen.
Der Parque Nacional Cahuita hat mir ebenfalls gefallen, auch wenn wir leider keine Faultiere gesehen haben. Wir gingen von Ortsseite rein, dort ist der Eintritt auf Spendenbasis, und liefen hin und zurück, was allerdings 20 km ergibt. Eine Strecke reicht eigentlich, das schönste Stück ist eine ein Kilometer lange Holzbrücke durch den Regenwald. Die Strände sind nicht spektakulär, wenn man sich bereits paar Tage an der Karibik aufgehalten hat.
Vegetarisches Essen in Costa Rica
Als Vegetarierin empfand ich das Essen in Costa Rica als etwas einseitig. Meist gab es Reis mit Bohnen und gekochtem Gemüse als warme Mahlzeit und Pfannkuchen oder Toast mit Eiern und/oder Marmelade zum Frühstück. Bei Bäckern haben wir Leckeres zum Mitnehmen gefunden, z. B. Blätterteig mit Kartoffeln gefüllt, Käsestangen oder verschiedene Kuchen. Smoothies und Milchshakes waren auch immer eine gute Wahl. An den Stränden der Pazifikküste gibt es „Granizado / Costa Rican Copo“, gefrorenes Wasser mit Sirup, Soßen, Milchpulver und Süßigkeiten wie Marshmallows als sehr süßen Eisersatz.
Wer abwechslungsreich selbst kochen möchte, ist auf größere Supermärkte angewiesen, die in der Regel nur in Städten zu finden sind. Gerade an der Pazifikküste gab es fast nur kleine Strandmärkte mit Basics (und viel Fleisch). Vor eurem Besuch der Nicoya-Halbinsel plant daher lieber einen Großeinkauf ein. An der Karibikküste habe ich vermehrt vegane Ersatzprodukte gefunden, sonst ging es selten über vegane Milchalternativen hinaus.
Und klar, je größer die Stadt, desto mehr Restaurant-Vielfalt könnt ihr erwarten. Die meisten Läden haben mich aber trotz Vorabrecherche nicht umgehauen. Lieber ein authentisches Essen in einer Soda, d.h. traditionellen Imbissen, als mittelmäßige Falafel in einer Touri-Bar. Vielleicht bin ich da von Berlin aber auch zu verwöhnt. ;)
Folgende Food Places in Costa Rica kann ich euch empfehlen:
- Arbol de Seda (San José)
- Bäckerei Panadería Jiménez (Santa Elena)
- Soda El Río (La Fortuna)
- Bäckereien Panaderia Tradicional und De Gustibus Bakery (Puerto Viejo de Talamanca)
- Stashu’s Con Fusion (Puerto Viejo de Talamanca)
Markiert sie euch am besten auf eurer Karte, dann werdet ihr darauf aufmerksam, wenn ihr bei eurer Costa Rica Rundreise dort vorbeikommt.
Wart ihr schon einmal in Costa Rica und könnt Tipps ergänzen? Egal, ob Aktivitäten oder Restaurants – immer her damit!