Wir haben Mai! Der Monat der Geburtstage, Hochzeiten und Feiertage hat begonnen. Damit gestartet ist auch das verschärfte Nichtraucherschutzgesetz in NRW. Konnte in den letzten Jahren zumindest noch in Raucherkneipen oder -räumen zum Glimmstängel gegriffen werden, herrscht nun absolutes Rauchverbot in Gastronomie sowie in Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Zusätzlich zum vorherigen Verbot für öffentliche Gebäude, darf mittlerweile also nur noch bei „geschlossenen Gesellschaften“ unter strengen Auflagen geraucht werden. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Einerseits tun mir Raucher und Kneipenbesitzer leid, andererseits hasse ich es, wenn ich nach einer Partynacht völlig verqualmt nach Hause komme. Was denkt ihr dazu?
(Übrigens habe ich vor genau einem Jahr über die Maibaum-Tradition geschrieben. Ist natürlich auch heute wieder aktuell!)
Ich denke, die Kneipen werden es gar nicht so schlimm treffen, wie alle befürchten. In Ländern wie Großbritannien und den USA, aber auch in Bayern herrscht schon lange ein striktes Rauchverbot und die Kneipen/Bars sind trotzdem voll. Immerhin geht man ja vor allem dorthin, um sich mit Freunden zu treffen. Ich sage seit gestern: Hallo, schöne neue Welt :)
Ja die Kneipiers tun mir eher Leid, weil sie vor ein paar Jahren irgendwelche Raucherbereiche umsetzen mussten und das nun eh nichts mehr bringt.
Hier geht Kneipenkultur verloren. Der Rentner der zu seinem Bierchen auch ne Zigarette
rauchen möchte wird nicht mehr vor die Tür gehen.
Ich persönlich finde, dass durch das neue Gesetz viel Unruhe in die Kneipen gebracht wird
(unsere Stammkneipe hat an Freitagen und Samstagen so ca. 150-250 Gäste von denen
85 % Raucher sind). Demnächst darf man dann wahrscheinlich nur bis 22 Uhr vor der Tür
rauchen.
In meinem Freundeskreis sind noch min. 90 % Raucher, wir treffen uns im Winter bestimmt
nicht mehr in Kneipen.
Da es auch Kneipen gibt, in denen nicht geraucht wird, hat man dann keine Probleme mit dem
Gestank in der Kleidung. Wenn es so ist dass Bekannte und Freunde sich in Raucherkneipen
rumtreiben und vielleicht auch Raucher sind dann ist das natürlich blöd. Aber niemand, den das
stört, muss in eine Kneipe gehen in der geraucht werden darf.
Der Staat möchte ja eigentlich dass wir nicht rauchen sollen, warum wird nicht einfach der Vertrieb und Verkauf von Tabak und Zigaretten verboten?
Na weil der Staat dann ein paar „Milliönchen“ weniger kassiert. aber darauf will ja keiner
verzichten.
Und von wegen Arbeitsschutz. Was ist mit so ungesunden Sachen wie Abgase im Straßenverkehr, Schichtarbeit und Sparmaßnahmen in Büros. Das interessiert niemanden
Es ist enttäuschend zu sehen, dass NRW ohne Not einem CSU-regierten Freistaat nacheifert. Das liegt so gar nicht in der rheinländischen Tradition. Zu unserer Tradition gehört die kleine, gemütliche Eckkneipe, in der man sich kennt, in der man auch mal über den Durst trinken darf ohne lebenslanges Lokalverbot zu bekommen und in der natürlich geraucht werden darf, wenn der Wirt das erlaubt. Ich meine, Toleranz ist eine typisch rheinische Tugend.
Dass sich in Bayern eine Mehrheit der Bürger gegen kleine Raucherkneipen und -salons ausgesprochen hat, liegt sicher daran, dass auch alle Nichtkneipengänger stimmberechtigt waren. Also auch jene, die keinen Alkohol mögen und sich lieber an einem Glas Milch oder einem Kräutertee erfreuen. Es durften auch all jene abstimmen, die grundsätzlich lieber zu Hause essen und trinken und den Verzehr in einem Lokal mit rausgeschmissenem Geld gleichsetzen.
Mir scheint, dass der Deutsche an sich gern über Dinge mitbestimmt, die ihn gar nicht persönlich betreffen.
Die deutsche Antiraucherkampagne wird von unseren Politikern gern mit dem Hinweis auf die europäische Regelung begründet. Gern benutzt wird auch der Hinweis, dass es in Italien und Spanien ja auch funktioniert. Hallo? Dort sitzen die Leute bei wesentlich besseren Temperaturen auf den Terrassen!
Seit dem 1. Mai bin ich mehrfach abends durch die Düsseldorfer Altstadt geschlendert: Terrassen voll und Lokale leer! Ein Altstadtwirt eines Traditionslokals sagte mir: „Ja, die Leute kommen schon noch zum Essen (nach drinnen), aber danach gehen sie sofort nach Hause, weil sie hier nicht mehr rauchen dürfen“.
Keiner einzigen politischen Partei stehe ich besonders nahe. Vor der nächsten NRW-Wahl werde ich jedoch darauf achten, welche Partei weniger Gängelung der Bürger mit EU-Begründung verspricht.
Demnächst muss ich übrigens mein gut funktionierendes Auto verkaufen, weil ich in der erweiterten Düsseldorfer Umweltzone wohne und keine grüne Plakette bekommen kann. Ich bin ein „Wenigfahrer“ und komme mit drei Tankfüllungen im Jahr aus. Wahrscheinlich wird sich ein afrikanischer Händler für den guten Zustand bedanken und es mir für 200 Euro abschwatzen wollen …
Ich kann es absolut akzeptieren, Rücksicht auf Nichtraucher zu nehmen .Aber erst den Wirten aufzuerlegen , getrennte Räume zu schaffen für Nichtraucher und Raucher, um es anschliessend wieder zu ändern in ein absolutes Rauchverbot in geschlossenen Räumen, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Denn erstens war dies mit Kosten verbunden ,die noch nicht einmal von den Wirten steuerlich geltend gemacht werden konnten. Zweitens haben die ganzen Jahre vorher Raucher und Nichtraucher friedlich zusammen gesessen. Wenn dann wirklich mal „dicke Luft “ war , wurde halt mal gelüftet. Und last but not least : Warum mussten erst getrennte Räume eingerichtet werden, wenn nachher ein komplettes Rauchverbot beschlossen wird ?
Es scheint , als wüssten die Politiker nicht so recht, was sie denn nun wirklich wollen . Die Antwort erhalten sie vielleicht bei den nächsten Wahlen.
Ja, ich kann die eher negative Haltung / Einstellung zu diesem Rauchverbotswirrwarr durchaus nachvollziehen und bin selbst auch nicht der Meinung, dass diese weitere Änderung nötig war. Eine amüsante Anekdote von gestern Abend: Rauchverbot im ganzen Konzertschuppen und der britische Sänger auf der Bühne zündet sich eine Zigarette an.