Das Thema „Klimaschutz“ ist dank Fridays for Future und vielen schockierenden Statistiken (endlich) in aller Munde. Während Politik und Wirtschaft auf nationalem wie internationalem Level zum Umdenken und schnellem Handeln aufgefordert werden, können und sollten auch wir dazu beitragen, unseren Planeten weniger zu belasten.
Ein paar Dinge, die jede:r von uns für die Umwelt tun kann, beten wir mittlerweile wohl im Schlaf runter: Standby-Geräte ausschalten, Jutebeutel zum Einkaufen mitnehmen, wiederverwendbare Coffee-to-go-Becher nutzen und mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Doch was könnt ihr darüber hinaus tun? Mit der folgenden Liste möchte ich euch inspirieren, Schritt für Schritt euren Alltag nachhaltiger zu gestalten.
1. Weniger auf die großen Fast-Fashion-Modeketten setzen. Slow- und Fair-Fashion-Brands entdecken, in Second-Hand-Läden shoppen, Kleidertauschparties und Flohmärkte besuchen und sich vorab immer fragen: Brauche ich wirklich noch ein viertes weißes Shirt?
2. Leitungswasser trinken. Wir haben das Glück, dass das deutsche Leitungswasser strengen Qualitätskontrollen unterliegt und es sich somit bedenkenlos trinken lässt. Für die Umwelt tut ihr damit einiges, schließlich wird auf Abfüllung, Reinigung, Transport, Verpackung und Anfahrt verzichtet.
3. Weniger Fleisch essen. Insbesondere Rindfleisch hat eine schlechte Ökobilanz.
4. Regional und saisonal einkaufen. Da Supermärkte die meisten Produkte leider das ganze Jahr über führen, werden wir dazu verführt, Dinge zu kaufen, die weit gereist sind oder monatelang in Gewächshäusern ausharren mussten. Für einen bewussteren Gang durch die Auslagen kann ein Saisonkalender helfen – es gibt sogar richtig schöne illustrierte Varianten, die ihr euch in die Küche hängen könnt (z.B. von Greenpeace).
5. Unverpackt einkaufen. Ob beim Markt, in Unverpackt-Läden oder in gut sortierten Supermärkten: Versucht insbesondere Obst und Gemüse sowie Basics wie Nudeln und Reis verpackungsfrei einzukaufen. Zudem nehmt euch einfach mal einen eigenen Beutel zum Bäcker mit. Wofür braucht man eine Brötchentüte von Bäcker bis Haustür oder noch schlimmer von Auslage bis Mund?
6. Bienenwachspapier statt Frischhaltefolie verwenden. Eine super Alternative zum Abdecken von Essen, die sich wiederverwenden lässt.
7. Stoff statt Papier verwenden: Ob bei Küchenrolle, Servietten oder Wattepads.
8. Reinigungsmittel selbst herstellen – mit Natron und Essig lässt sich einiges fabrizieren. Rezepte gibt es zum Beispiel bei Smarticular.
9. Mikroplastik in Kosmetik vermeiden. Checkt mit der App „Codecheck“ die Inhaltsstoffe eurer Kosmetikartikel und versucht bei Produkten mit Plastik- und Silikonbestandteilen nach dem Aufbrauchen auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Wer noch einen Schritt weiter gehen mag, kann auf festes Shampoo, Deo und Co. zurückgreifen – dann spart ihr euch sogar die Plastikverpackung.
10. Einen Blick in den Briefkasten werfen und alles abbestellen, was unnötig Müll verursacht: Werbematerial, Kontoauszüge, Rechnungen, Coupons…
11. Müll richtig trennen. Kassenbons und Taschentücher gehören zum Beispiel nicht ins Altpapier, Nudelpackungen mit Plastikfenster aber schon.
12. Generell weniger unbedacht wegschmeißen: Lässt sich dieser Gegenstand vielleicht noch für einen anderen Zweck verwenden? Heruntergerockte Klamotten werden schnell zu Putzlappen, Pesto-Gläser zu Vorratsdosen.
13. Das Fliegen reduzieren. Muss es wirklich die Fernreise sein? Lässt sich auf den Inlandsflug verzichten? Zum Vergleich: Die Strecke München–Berlin ist mit dem Flieger 12-mal umweltschädlicher als mit der Bahn. (Quelle: Quarks)
14. Bei Picknicks oder Road Trips auf Einweggeschirr verzichten. Eine wiederverwendbare Trinkflasche ist ja mittlerweile Standard. Wenn ihr oft unterwegs seid, lohnt sich vielleicht auch ein komplettes Set, das ihr schnell parat habt. Oder einfach mal in den Park euer „normales“ Besteck mitnehmen und direkt aus den Vorratsbehältern essen.
15. In Restaurants beim Bestellen darauf hinweisen, dass man keine Plastik-Strohhalme möchte. So wird dem Betreiber vielleicht auch irgendwann klar, dass es nachhaltigere Alternativen gibt.
Das Wichtigste bei all dem ist: Nicht verzagen, sollte das Gefühl aufkommen, dass die Möglichkeiten schier endlos sind und man selbst nicht hinterher kommt. Niemand von uns ist perfekt. Aber es ist immer besser, überhaupt etwas zu tun als gar nichts! Und unseren Alltag nachhaltiger zu machen, ist doch ein super Anfang.
Ich sammele derzeit übrigens viele nützliche Links mit Rezepten, Shop-Empfehlungen etc. und möchte außerdem eine Kolumne über meine Zweifel bei bestimmten Umstellungen schreiben. Das braucht aber etwas mehr Zeit! :)
Dieses Bienenwachspapier klingt interessant, hatte ich noch nicht aufm Schirm