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Morgen wird Gestern

Mehr Zeit zum Leben

Was mich Corona über Freundschaften gelehrt hat

21. März 2021

Corona Freundschaft SymbolbildEin Jahr nach (gefühltem) Pandemie-Beginn in Deutschland liegen die Nerven bei den meisten blank. Der ewig gleiche Alltag mit wenig Ablenkung und noch weniger Hoffnung auf eine baldige Besserung von Impfchaos, Lockerungswahnsinn und zu hohen Inzidenzwerten lässt selbst die müde lächeln, die wirtschaftlich recht unbeschwert davonkommen. Doch die Zeit jetzt ist nicht nur eine Herausforderung des eigenen Durchhaltevermögens, sie ist auch eine Phase des Selbstkennenlernens. Was ist uns wichtig im Leben? Auf was können wir verzichten? Und wie bekommen wir uns motiviert? Diese Fragen lassen sich nun deutlich einfacher beantworten als noch vor einem Jahr und jeder Lockdown bringt weitere Erkenntnisse mit sich.

Was sich bei mir persönlich stark verändert hat, ist die Sicht auf Freundschaften und die mir wichtigen Personen. Was ich in der Corona-Pandemie über Freundschaften gelernt habe, möchte ich daher heute mit euch teilen.

Wissen, wer wichtig ist

Durch die fehlende Möglichkeit, sich in Gruppen zu treffen oder an einem Nachmittag in der Heimat alte Kumpels abzuklappern, konzentrieren wir uns in der Corona-Pandemie auf unsere engen Freundschaften. Doch diese zu pflegen ist nicht so „einfach“ wie zuvor. Wer ist uns wichtig genug, um sich nach einer Woche voller Video-Calls auch am Wochenende an den Laptop zu setzen? Bei wem nehmen wir uns die Zeit für ausführliche Whatsapp-Nachrichten – oder schicken wenigstens das ein oder andere Foto aus dem langweiligen Alltag? Für wen nehmen wir Selbsttest-Aufwand und ÖPNV-Risiko auf uns, um sich endlich mal wieder physisch zu sehen? Und wer macht uns kein schlechtes Gewissen, wenn wir zurzeit einfach nicht die Kraft haben, Nachrichten zu beantworten und uns dann aus dem Blauen heraus mit irgendwelchen unwichtigen Fragen melden? Those are the good ones.

Gemeinsame Werte sind unabdingbar

Für mich ist ganz klar: Mit Querdenker:innen kann ich nicht befreundet sein. Jemand zweifelt Maßnahmen an, feiert Corona-Parties oder handelt durchweg verantwortungslos und egoistisch? Dann hat diese Person nichts in meinem Umkreis verloren. Schon 2015 schrieb ich, wie sich Freundschaften verändern und dass es wichtig ist, sie loslassen zu können. Schwieriger ist es bei Freund:innen, bei denen das Pandemie-(Fehl-)Verhalten weniger offensichtlich ist oder zweifelhafte politische Ansichten zum Vorschein kommen. Beobachten, ansprechen oder direkt die Freundschaft beenden? Keine einfache Entscheidung, aber immerhin hilft einem hier der aktuelle Umstand: Werden diese Freundschaften nicht priorisiert, verliert man sich recht schnell aus den Augen…

Nicht alles lässt sich digitalisieren

Symbolbild Freundschaft Picknick im ParkNicht jede Gruppe funktioniert gut in Video-Calls, denn stille Freund:innen kommen meist nur bei direkter Ansprache zu Wort. Eine derartige Moderation und Steuerung des Calls ist aber anstrengend und so dominieren schnell die selbstbewussten „Lauten“ das Gespräch – vor Ort hätte man wenigstens die Möglichkeit, sich in Kleingruppen zu unterhalten.

Auch Einzelgespräche haben digital eine andere Dynamik: In den zwei bis drei Stunden intensiver Unterhaltung werden die „großen“ Veränderungen abgeklappert, die Gefühle zur Gesamtsituation, Pläne „nach Corona“. Aber es sind ja nicht immer die großen, bahnbrechenden Ereignisse, über die wir uns bei persönlichen Treffen unterhalten: unsere Aktivitäten und äußeren Einflüsse lenken das Gespräch. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, sich gegenseitig für ein Wochenende zu besuchen und über Tage hinweg von einem Thema zum nächsten zu springen, das sonst gar nicht aufgekommen wäre. #missingthis

Der erweiterte Freundeskreis erfordert physische Präsenz

Wir haben sie wohl alle: Freund:innen, die man in der Regel nur in größeren Gruppen trifft. Wenn man sich sieht, hat man gute Gespräche, hier und da werden Instagram-Reaktionen ausgetauscht, aber man ist nicht über Alltägliches im Bilde und schreibt sich nicht bilateral in Messenger-Diensten. Es hat jede:r unterschiedliche Wochenabläufe und Freund:innen, die priorisiert werden, sodass in diesen Runden eher selten eine Video-Call-Session vereinbart wird. Man hofft stattdessen auf ein gemeinsames Treffen im Park, in der Bar… und driftet so über die Monate immer weiter auseinander.

(Zufalls-) Bekanntschaften sind bereichernd

Corona Freundschaft Symbolbild WanderungZählt man nicht gerade zur Gruppe der Spielplatz-Eltern ist es gerade wohl so schwierig wie nie, mit Unbekannten ins Gespräch zu kommen. Im Home Office unterhält man sich nicht auf dem Flur mit entfernten Kolleg:innen, beim Spaziergang bleibt man nicht an der Bar hängen und beim Treffen mit zwei Haushalten bringt keine:r unangekündigt Anhang mit. Dass man aus diesen zufälligen Gesprächen doch einiges mitgenommen hat, wurde mir erst im letzten Jahr so richtig bewusst. Dadurch, dass ich nicht die aufgeschlossenste Small Talkerin bin, habe ich solche Bekanntschaften gerne mal als „Arbeit“ empfunden. 2021 weiß ich: lieber Small Talk üben als weiter nur in der eigenen Suppe zu schwimmen. Seit kurzem haben wir eine digitale Kaffeepause unter Kolleginnen eingeführt und dieser lockere Austausch abseits vom Kernteam tut echt gut.

Wie ergeht es euch in der Pandemie? Was habt ihr über Freundschaften gelernt? Ich freu mich über weitere Ansichten!

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Ines, Berlin.

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