Zwischen 20 und 30 beginnt die Phase, in der Hochzeiten die Jahresplanung mitbestimmen. Als Trauzeugin oder gute Freundin nimmt man dabei besonders für den Junggeselinnenabschied eine aktive Rolle ein. Nachdem ich mittlerweile drei JGA und einen Online JGA (mit-)organisiert habe, möchte ich euch gerne weitergeben, was ich dabei gelernt habe. Der nächste JGA kommt bestimmt…
1) Die Braut involvieren
Der JGA ist der Teil der Hochzeitsfestivitäten, bei dem sich die Braut zurücklehnen kann. Nichtsdestotrotz ist das Event für sie gedacht und wird demnach so gestaltet, wie es ihr gefällt – nicht zwingend der Trauzeugin und ggf. auch nicht allen Teilnehmerinnen. Die Trauzeugin sollte sich vorab erzählen lassen, was sich die Braut vorstellt, um das optimale Programm zusammenstellen und bei Vorschlägen aus der Gruppe einschätzen zu können, ob diese weiterverfolgt werden sollten. Das ist aber natürlich nicht das Einzige, was ihr mit der Braut abklärt: Sie definiert die Gästeliste und gibt euch im besten Fall mit, auf wen verzichtet werden kann, sollte es keinen Termin geben, an dem alle teilnehmen können. Fragt sie zudem, wie viel sie vorab wissen möchte und haltet euch dran – ob sie nun vollends überrascht, nur das Datum kennen oder durch eine Packliste o.Ä. weiter informiert werden möchte. Auch zum Dresscode könnt ihr sie ruhig befragen – sie soll sich schließlich wohlfühlen. Sollte die Braut eine sein, die ihren JGA am liebsten selbst planen würde, lasst euch nicht irritieren. Irgendeine Überraschung wird euch schon einfallen. ;)
2) Klare Verantwortlichkeiten definieren
Meistens ist es ja die Trauzeugin, die den JGA plant. Es hilft, wenn sie mindestens eine Person hat, mit der sie das Event gemeinsam organisiert. Schließlich ist der Aufwand nicht zu unterschätzen und auch eine zweite Meinung ist durchaus hilfreich. Bleibt aber lieber bei einem solchen zwei- bis dreiköpfigen Kernteam, das Entscheidungen trifft, und involviert nicht bei allem die komplette Gruppe, um handlungsfähig zu bleiben. Bittet die anderen lieber um Unterstützung bei konkreten Punkten, z. B. Kuchen backen oder Accessoire recherchieren. Beim Event selbst solltet ihr eine Finanzverantwortliche definieren, die für die Braut zahlt und am Ende auch in der Lage ist, die ausgelegten Kosten für die Abrechnung aufzulisten.
3) Die Gruppe einschätzen lernen
Es ist nicht immer leicht mit einer JGA-(Whatsapp-)Gruppe. Manche Personen melden sich gar nicht, manche haben gänzlich andere Vorstellungen als die Braut, manche wollen selbst das Event organisieren. Insbesondere, wenn ihr euch vorher nicht gut kennt, ist es wichtig, dass ihr die Gruppe einzuschätzen lernt. Also fragt lieber ein, zwei Dinge mehr und gebt dabei klare Deadlines, damit ihr nicht ewig auf die Dauerschweigenden warten müsst. Mit am wichtigsten ist das verfügbare Budget. Wie oft ich bei meinen Freundinnen mitbekommen habe, dass sie sich über sündhaft teure JGA beschweren und dadurch keine Lust auf das Event hatten – das lässt sich vermeiden, wenn ihr vorher das Budget abfragt (geht ja auch anonym über Umfrage-Tools) und die Möglichkeit gebt, „auszusteigen“, sollte der Wunsch der Braut zu exorbitant für manche sein (Stichwort „Destination wedding“ und dann noch JGA in einem anderen Land kurz vorher). Eine andere interessante Frage ist, wie viel Alkohol die Teilnehmerinnen trinken und welches Getränk sie bevorzugen würden. Dazu dann gerne selbst gemachte Obst-Liköre für den Shot zwischendurch.
4) Das Programm abwechslungsreich gestalten
Bei diesem Punkt lässt sich wenig verallgemeinern, denn natürlich hängt das Programm maßgeblich vom gesetzten Setting ab: Aktionstag Zuhause, Städtetrip, Wellness-Urlaub, Berghütte… Was meines Erachtens für alle gilt: Es sollte eine zwei- bis dreistündige Hauptaktivität geben, damit der Tag nicht nur aus Abhängen und Trinken besteht. Das kann von River Rafting über Pole Dance und Massagen bis hin zu Wandern alles sein. Was darüber hinaus immer geht: Irgendeine Foto-Aktion mit passenden Props, ob hochwertiges Shooting, Einwegkamera, Selfie-Spiele oder Photoautomat. Und bestimmt habt ihr auch ein gemeinsames Essen mit tausend super zueinander passenden Deko-Teilen in Pinterest-Manier vor Augen. Wer sich einmal durch Etsy und Co. geklickt hat, wird schnell feststellen: das geht ganz schön ins Geld. Kauft ein paar solcher Highlights und stockt diese dann mit ungebrandetem Kram in ähnlichen Farben auf. Wird auch schön aussehen!
5) Die Musik nicht vergessen
Klar, viele JGA enden am Ende auf einer Party oder in einer Bar, aber bis dahin wird es immer wieder Situationen geben, in denen Musik gefragt ist. Wenn bei euch das DJ-Gen so wenig ausgeprägt ist wie bei mir, legt im Voraus gemeinsam passende Playlists an. Falls ihr „Collaborative Playlists“ auf Spotify anlegt, nutzt einen User als Owner, dem die Braut nicht folgt, oder legt die Playlist privat ein und ladet die Mitwirkenden dazu ein. Stalkt, wenn möglich, den Account der Braut, sodass sich ein paar ihrer Lieblinge in der Playlist wiederfinden.
Das ist mein Teil der JGA-Weisheiten, was fällt euch dazu ein? Wenn ihr etwas zu ergänzen habt, schreibt’s in die Kommentare!