2023 in music

Ines mit ihren Top 3 Alben 2023 von Angie McMahon, GEL und Paint It Black

Dieses Jahr wird mir in Erinnerung bleiben als eines, in dem ich meine Liebe zur Musik wiederentdeckt habe. Nach drei Jahren ohne Büro-Pendelei habe ich neue Wege gefunden, Musik in meinen Alltag zu integrieren und neue Releases stressen mich nicht mehr. Nach drei Jahren ohne Stageload-Magazin weiß ich besser, wie ich mich auf dem Laufenden halten kann. Nach drei Jahren Livemusik-Auf-und-Ab habe ich dieses Jahr so viele Konzerte besucht wie seit 2010 nicht mehr und bin trotzdem nicht konzertmüde. Und dann war noch die Begeisterung über alles, was im Bereich der Hardcore-Musik passiert: Endlich wieder regelmäßige Shows mit Stammpublikum in Berlin, junge Gesichter in den ersten Reihen und weltweit eine Genre-Überschreitung und Kreativität, wie ich sie lange nicht erlebt habe. Auf den Festivals in UK und USA zu merken, wie einfach ich mit Menschen über die Musik connecten kann, war einfach schön. Dabei muss es nicht zwingend derselbe Geschmack sein, auch gemeinsam singen schweißt zusammen: Ich bin nach viel zu langer Pause erneut Mitglied in einem Popchor und lieb’s, wieder selbst Töne von mir zu geben.

Hardcore Punk und Popchor mögen nicht für alle zusammenpassen, doch die Kombi fasst perfekt meine musikalische Sozialisation zusammen. Aufgewachsen mit Britney, Sugababes und No Angels hatte ich schon immer ein Faible für gute Melodien und einen Hang zur Dramatik – das zwar in den Hintergrund rückte, als ich Linkin Park und Nirvana für mich entdeckte, aber nie ganz verschwand. Und so ist es kein Wunder, dass sich diese Vielfalt auch in meinem diesjährigen Ranking wiederfindet. Ich muss zugeben, dass die Liste selten so kontraststark war wie 2023. Aber so ist das eben, wenn man für jede Stimmung etwas Passendes parat haben will.

2023 aus musikalischer Sicht in einem Satz: Die Widersprüche umarmend.

Top Alben:

  1. Angie McMahon – Light, Dark, Light Again
  2. GEL – Only Constant
  3. Paint It Black – Famine
  4. Narrow Head – Moments of Clarity
  5. Gracie Abrams – Good Riddance
  6. The National – First Two Pages of Frankenstein
  7. Jeromes Dream – The Gray In Between
  8. Mil-Spec – Marathon
  9. boygenius – The record
  10. Incendiary – Change The Way You Think About Pain

Top EPs:

  • Wrong Man – Big Plans
  • The Tidal Sleep – About Leaving And Coming Home
  • Phantom Bay – Underground
  • Scowl – Psychic Dance Routine

Hits des Jahres:

  • Angie McMahon – Letting Go
  • Sufjan Stevens – Will Anybody Ever Love Me?
  • Billie Eilish – What Was I Made For?
  • Gouge Away – Idealized
  • Jeromes Dream – AAEEAA
  • Captain Planet – Neujahr

Anzahl Konzerte: 28 und 2 Drei-Tages-Festivals (Outbreak Fest, The Fest). Das ist oberer jährlicher Durchschnitt.

Beste Konzerte:

  1. Gracie Abrams in der Columbiahalle, Berlin
  2. Boygenius in der Verti Music Hall, Berlin
  3. Converge beim Outbreak Fest, Manchester
  4. GEL im cassiopeia, Berlin
  5. The National in der Max-Schmeling-Halle, Berlin

Liebster Konzertmoment 2023: GEL covern „Kersed“ bei der parking lot aftershow vom The Fest in Florida.

Neu- oder Wiederentdeckung des Jahres:
Neu: Ekkstacy, Jerome’s Dream, Botch
Wieder: Trapped Under Ice, Maisie Peters

Größte Enttäuschungen:

  • Dass The National 2 gute Alben statt einem sehr guten veröffentlicht haben
  • Dass boygenius ein paar Filler-Songs auf ihrem Debütalbum haben
  • Fiddlehead – Death is Nothing to Us, Crime In Stereo – House & Trance, Bombay Bicycle Club – My Big Day

Erwartungen an 2024: Neue Gouge Away Platte samt Tour wäre top! Außerdem habe ich Touché Amoré seit anderthalb Jahren nicht mehr live gesehen. Was ist da los? Also: Einfach paar Bands vom Outbreak-Lineup zum Mainland schicken, danke.

Wie ist es euch 2023 musikalisch ergangen?

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2 Kommentare

  1. 30. Dezember 2023 / 15:56

    Das klingt doch gut!

    Du bist schon einen Schritt weiter als ich, ich muss Musik wieder mehr in meinen Alltag integrieren. Mit Konzerten klappt das ganz gut – auch wenn ich im Vorjahr noch etwas öfter war – aber im Home Office habe ich die Musik meist aus und beim seltenen Pendeln auch. Selbst die beiden National Alben sind in diesem Jahr an mir vorbei gegangen.

    (Sugababes, yeah!)

    • 22. Januar 2024 / 20:23

      Ich hatte mich schon gewundert, dass The National bei dir so gar keine Erwähnung fand!

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