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Morgen wird Gestern

Mehr Zeit zum Leben

Zehn Bücher rund um Rassismus

14. November 2020

Bücherstapel Bücher über RassismusDas Thema Rassismus in all seinen Facetten hat durch den Mord an George Floyd und den daraus resultierenden Protesten dieses Jahr (endlich!) eine größere Plattform bekommen. Zur Hochzeit der „Black Lives Matter“-Bewegung waren Blogs und Magazine voll von „Reading Lists“ mit Büchern, die sich mit der Thematik beschäftigen. Da ich mich schon länger nicht mehr bewusst mit Rassismus auseinandergesetzt hatte – das letzte Mal so richtig in meinen „Postcolonial“-Kursen im Studium –, nahm auch ich die Bewegung zum Anlass, meine Buchauswahl für dieses Jahr anzupassen.

Mittlerweile sind ein paar Monate vergangen, ich habe dank Corona Zeit zum Lesen gehabt und konnte nun guten Gewissens eine individuell kuratierte Liste mit Büchern rund um Rassismus für euch zusammenstellen. Denn was mich Ende Mai störte: Gefühlt tauchten immer dieselben Werke auf, wenige aber wurden mit einer Einordnung oder gar Bewertung versehen. So blieb das unangenehme Gefühl, dass viele möglichst schnell auf den „Hypetrain“ aufspringen wollten, ohne sich näher damit auseinanderzusetzen. Das schwarze Social-Media-Quadrat der Blogger quasi. Das war für mich keine Option und so ist der Hype bei meiner Veröffentlichung nun schon dreimal um die Ecke, das Thema aber natürlich immer noch brandaktuell.

Im Folgenden findet ihr eine Auswahl von zehn Büchern, die sich dem Thema Rassismus über ganz verschiedene Perspektiven nähern. Ich habe die Zusammenfassung möglichst spoilerfrei gehalten, um euch nicht zu viel vorwegzunehmen, und ende jeweils mit einem persönlichen Fazit. Nicht alle dieser Bücher fand ich gut, da aber jede*r andere Vorlieben hat, habe ich mich entschieden, dennoch alle aufzunehmen. So ist hoffentlich für alle etwas dabei!

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2 Kommentare KATEGORIEN - Leben verschönern, Literatur

„Ein wenig Leben“ ist das Buch, das du jetzt lesen solltest

6. April 2017

Review: Hanya Yanagihara – Ein wenig Leben

„Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara ist laut Buchhändlern und Feuilletonisten „der Roman, über den alle reden“. Dass es von Hinz und Kunz rezensiert wurde und sich auf allen Frühjahrslisten findet, fällt aber vermutlich nur denjenigen auf, die sich sowieso schon damit beschäftigt oder es gar gelesen haben. Also diesen 10% der Leseratten, die nicht vor dicken Schmökern und anspruchsvollen Handlungen zurückschrecken. Da ich auch gern mal zu einem in der Literaturszene hochverschmähten Thriller greife, hatte ich zunächst befürchtet, dass mir „Ein wenig Leben“ zu sehr deskriptiver Indie-Film und zu wenig buntes Hollywood ist. Dann kam aber alles ganz anders.

Es gibt schon zig ausführliche, recht objektive Buchbesprechungen, daher konzentriere ich mich heute mal auf meine ganz persönliche Meinung und meine Empfindungen während des Lesens. Zunächst noch kurz der offizielle Klappentext vom Hanser Verlag, damit ihr auch wisst, wovon ich eigentlich spreche:

„Ein wenig Leben“ handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. „Ein wenig Leben“ ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe. Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch.

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Kurzreview: Nick Hornby – „Miss Blackpool“

30. Juli 2016

© Verlag Kiepenheuer & Witsch

Nick Hornby hat mit „High Fidelity“, „About a boy“ oder auch „A long way down” so viele Popkultur-Klassiker geschrieben, dass sich ein neues Werk ohne großes Zutun wie geschnitten Brot verkauft. So natürlich auch das kürzlich als Taschenbuch erschiene „Miss Blackpool“, das im Original „Funny Girl“ heißt und somit nur ein weiteres Beispiel für die unsäglichen „Übersetzungsversuche“ deutscher Verleger ist.

„Miss Blackpool“ spielt – natürlich – in England und versetzt uns zurück in die 60er Jahre, als TV Shows noch prüde und Männer mächtig waren. Im Mittelpunkt des Romans steht trotz alledem eine junge Frau, die das Leben in der Provinz mit Kind und Kegel verneint, um im urbanen London Komikerin zu werden. Die schöne Barbara, die sich schnell der Karriere wegen in Sophie Straw umbenennt, landet nach einer kurzen Episode als Schuhverkäuferin sogar tatsächlich eine eigene Comedy-Serie bei der BBC. Mit dem Erfolg eben jener beginnt das ersehnte Leben rund um Drehalltag, Affären und Klatsch-Interviews.

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Fruchtfliegendompteur – Einfach ein weiterer Twitter Hype?

9. Dezember 2015

Review: Christian Pokerbeats Huber – Fruchtfliegendompteur

Als bekannter Twitterer gehört es heutzutage fast schon zum guten Ton, ein Buch zu veröffentlichen und man könnte meinen, es würde sich daher auch niemand mehr drum scheren. Pustekuchen! „Fruchtfliegendompteur“ von Christian Huber aka @Pokerbeats zeigt, dass die Formel „Erfolgreicher Twitteraccount + Buch = Erfolgreiches Buch“ auch Ende 2015 noch aufgeht und das liegt sicherlich nicht nur an der intensiven Promo oder einflussreichen Bekanntschaften, sondern auch an seinen beliebten Tweets, die sich (oft ohne Einwilligung) auf Facebook-Fotos, Postkarten und vermutlich mittlerweile sogar hässlichen Sprüche-T-Shirts wiederfinden. Wer kann es Herrn Huber da übel nehmen, dass er sein Talent zur Komik weitertreibt und die obligatorische 140-Zeichen-Größe gegen mehrere Kapitel eintauscht.

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Gehen, ging, gegangen

13. Oktober 2015

Review: Jenny Erpenbeck – Gehen, ging, gegangen
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2015

Copyright: Knaus Verlag

„Flüchtlingskrise“ ist das Unwort des Jahres und es dürfte niemanden überraschen, wenn es Ende 2015 auch offiziell mit diesem Titel gekürt werden würde. Zu umfassend die Diskussionen, zu groß das Leid, zu menschenunwürdig viele Vorgehensweisen, als dass diese „Krise“, die eigentlich schon Jahre andauert, einfach so vom Tisch gewischt werden könnte. In diesem Sinne kommt Jenny Erpenbecks „Gehen, ging, gegangen“ genau zur richtigen Zeit. Zwei Jahre arbeitete die Berlinerin intensiv an dem Tatsachenroman, der das Warten zum Thema macht.MEHR LESEN

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No one’s forcing you to do this. You willingly tie yourself to these leashes.

20. Januar 2015

Review: Dave Eggers – The Circle

Staatliche Überwachung und der damit verbundene Datenschutz sind in aller Munde. Aber wie wäre es eigentlich, wenn wir all unsere Informationen, Erlebnisse und Gefühle freiwillig mit einem börsennotierten Unternehmen teilen würden? Bis zu einem gewissen Grad machen wir das natürlich schon. Was Facebook, Whatsapp, Google und Co. jedoch tatsächlich speichern, auswerten und weitergeben, weiß wohl niemand so genau. Überdies gibt es noch kein soziales Netzwerk und keinen Internetdienst, der ganz allein jeglichen Teil von uns abbilden könnte. In Dave Eggers dystopischem Werk „The Circle“ allerdings schon. „The Circle“ ist das Unternehmen, in dem jeder arbeiten möchte, das Netzwerk, dem jeder angehören möchte, die Instanz, der jeder vertraut.

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7 Kommentare KATEGORIEN - Leben verschönern, Literatur

Rory Gilmore Reading Challenge

8. Januar 2015

George Orwells „1984“ ist mein erstes gelesenes Buch dieses Jahr und ich hoffe, es bleibt bei weitem nicht das letzte. Als ich neulich den 2014-Fragebogen ausfüllte, ewig überlegen musste, was für Bücher ich das vergangene Jahr über eigentlich gelesen hatte und dann feststellte, dass es extrem wenige waren, da beschloss ich nämlich, dass ich 2015 weniger auf Bildschirme starre und öfters mal zu etwas Gedrucktem greifen werde.

Früher war ich schließlich eine absolute Leseratte, während ich heutzutage meist einfach keine Energie nach der Arbeit übrig habe oder ganz genau weiß, dass ich das jeweilige Buch nachts durchlesen müsste und entsprechend wenig Schlaf hätte. Trotzdem glaube ich an die Aussage, dass „keine Zeit“ meist nur eine Ausrede für „keine Lust“ ist und nehme mir daher vor, mithilfe der „Rory Gilmore Reading Challenge“ wenigstens auf ein Buch pro Monat zu kommen.

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6 Kommentare KATEGORIEN - Leben verschönern, Literatur

Race doesn’t really exist for you because it has never been a barrier

11. Dezember 2014

Adichie Americanah Buch RassismusReview: Chimamanda Ngozi Adichie – Americanah

Ab wann fühlt man sich eigentlich Schwarz? Konträr zu Weiß? Ifemelu kann diesen Punkt im Leben genau benennen: sobald man mit der rassistischen Weltansicht konfrontiert wird, die in weißhäutigen Gemeinden dominiert. Verbringt man seine Jugend in Afrika, wird man sich lange überhaupt nicht mit dieser Frage beschäftigen. Bis man eventuell in die Staaten auswandert. Dort folgt vermutlich auch gleich Einsicht Nr. 2: „African American“ und „American African“ sind zwei völlig unterschiedliche Konzepte. Letztere stehen auf der sozialen Leiter ganz unten, während „African Americans“ seit Generationen in Amerika leben und außer der Hautfarbe durch und durch „americanized“ sind. Was die Vorurteile gegenüber Schwarzen natürlich mindert, aber nicht aufhebt.

Ifemelu ist all dies mittlerweile bewusst. Sie bloggt anonym und erfolgreich über alles, womit sich non-american blacks nach ihrer Einwanderung beschäftigen und arrangieren (müssen). Das fängt schon mit Zeitschriften an, die Schminktipps maximal für die gut gebräunte Puerto Ricanerin geben und der Akzeptanz der eigenen, wild durcheinander wirbelnden Haare.

Ifemelu ist Chimamanda Ngozi Adichies fiktive Figur in ihrem aktuellen Roman „Americanah“. Eigentlich ist „Americanah“ eine Liebesgeschichte: Ifemelu lernt Obinze in den neunziger Jahren in Nigeria kennen, die beiden werden ein Paar, doch mit Ifemelus Studium in Amerika bricht der Kontakt ab. Auch Obinze verlässt später den afrikanischen Kontinent – um in London sein Glück zu versuchen. Jahre später treffen sich die beiden dann in Nigeria wieder.

Der Hauptstrang der Story ist tatsächlich etwas schwach und ziemlich vorhersehbar. Es ist Adichies literarisches Talent und messerscharfe Beobachtungsgabe, die „Americanah“ doch noch zum Erfolg werden lassen. Durch den Mix verschiedener Perspektiven und Zeiten wirkt die Geschichte weniger schlicht und dank der Integration von Ifemelus kritischen Blogbeiträgen wird das Subthema von Rassismus und Einwanderung überdeutlich gemacht. Was man aus der Tatsachenbeschreibung von Adichie für sich mitnimmt, hängt jedoch vom persönlichen Hintergrundwissen und social standing ab. Manch einer mag „Americanah“ für platt und wenig bemerkenswert erachten, andere mögen anhand der Behandlung Schwarzer entsetzt und berührt sein. So oder so, relevant ist „Americanah“ in Zeiten von Ferguson und Eric Garner zweifellos.

Lest auch mein Review zu Adichies (besserem) Vorgänger „Half of a Yellow Sun“.

1 Kommentar KATEGORIEN - Geschriebenes, Leben verschönern, Literatur

God is coming back and he is going to be pissed

17. September 2014

Review: John Niven – Gott Bewahre (The Second Coming)

Ein Buch mit einer rauchenden Jesus-Figur auf dem Cover und dem bedeutungsschwangeren Titel „Gott Bewahre“ ist vermutlich nicht der offensichtlichste Anwärter auf den netten Bonus-Aufkleber „Bestseller“. Mit Skandalautor John Niven als verantwortlichen Schreiberling ist jedoch direkt eine vielversprechende Grundlage gelegt, die schon nach ein paar Seiten den Erfolgsstatus des (neuerdings) Taschenbuchs rechtfertigt.

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8 Kommentare KATEGORIEN - Geschriebenes, Leben verschönern, Literatur

The statistical probability of love at first sight

5. Juli 2014

Review: Jennifer E. Smith – The statistical probability of love at first sight (Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick)

Young Adult Romane sind nie die anspruchsvollsten. Sie sind nette, kleine Büchlein für zwischendurch, die man im besten Fall an einem Abend verschlingt. Im besten Fall. „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ beschreibt zwar nur 24 Stunden, der Lesevorgang kann sich jedoch durchaus über eine Woche erstrecken. Mal hier, mal da eine Seite – die 216 an der Zahl plätschern lieber einfach nur vor sich hin. Vermutlich ist die Story einfach zu begrenzt: Die Amerikanerin Hadley fliegt zu der Hochzeit ihres Vaters nach London und ist (natürlich) überhaupt nicht begeistert, dass dieser sich entschieden hat, ihrer Mutter „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Glücklicherweise verpasst sie ihren ersten Flug und trifft beim Warten auf Oliver, einen Briten, der in Yale studiert und für ein paar Tage zurück in seine Heimat fliegt. Die beiden verstehen sich (natürlich) direkt, sitzen dann (natürlich) nebeneinander im Flieger und vertreiben sich die lange Zeit in der Luft mit lustigen Gesprächen. Sie sind (natürlich) wie füreinander geschaffen, aber in Heathrow muss Hadley so schnell in ihr Taxi steigen, dass sie (natürlich) keine Kontaktdaten austauschen können. Ob sie sich trotzdem nochmal wiedersehen? Natürlich.

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4 Kommentare KATEGORIEN - Leben verschönern, Literatur

This one roadtrip novel you should all read

14. März 2014

Review: Philipp Reinartz – Katerstimmung

Roadtrip-Werke sind ja immer so eine Sache. Oft zu absurd und übertrieben oder auch gern mal zu philosophisch nach dem Motto „es passiert wenig, aber wenigstens denken wir alle nach“. Philipp Reinartz ist diese Probleme galant umgangen und hat mit „Katerstimmung“ einen Roman geschrieben, der nur so vor Humor strotzt und gleichzeitig unsere Gesellschaft karikiert.

Im Mittelpunkt von „Katerstimmung“ steht der Kölner Max. Er hat gerade ein Volontariat beim Privatsender angefangen und muss sich den ganzen Tag mit „zielgruppenrelevanten“ Z-Promi-News beschäftigen. Als ihm dann auch noch sein heiß ersehnter Urlaub gestrichen wird, betrinkt er sich bei einer WG-Party so heftig, dass er dort am nächsten Morgen Sahne beschmiert und ans Bett gefesselt aufwacht. Ob das mit seinem Flirt zu tun hat? Mit der hübschen Spanierin Ana hatte er sich ziemlich gut verstanden. Aber was genau passiert ist und wie er sie wiedersehen kann – das ist ihm ein Rätsel. Dann wird ihm gesagt, die Austauschschülerin sei zurück nach Valencia geflogen. Seine beiden besten Freunde Lenny und Wilhelm überreden ihn, kurzerhand zusammen Ana hinterher zu reisen. Es beginnt ein wahnwitziges Abenteuer. Schließlich ist Max nicht nur auf der Suche nach der Liebe seines Lebens, er muss auch noch irgendwie vor seinem Chef rechtfertigen, wieso er auf einmal in Spanien abgetaucht ist. „Ich hab da einen Tipp für ’ne Story bekommen“ ist da leider nur die halbe Miete.

Die Story von „Katerstimmung“ ist eigentlich eher haarsträubend als spannend. Mit seinen sympathisch-ironischen Charakteren schafft Reinarzt aber trotzdem zu begeistern. Denn ob die Abschlepptaktiken von Frauenheld Lenny, die sarkastischen Kommentare von Max über Deutschlands Medienbranche oder die stereotypischen rheinländischen Mittvierziger-Touristinnen – man ist ständig nur am Grinsen. Und das bei einem Niveau, das weitaus höher angesetzt ist als bei „Hangover“ und Co. Die Handlung an sich wird zur Nebensache, das Buch zum Pageturner. Absolute Leseempfehlung!

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Looking after a very sick child was the Olympics of parenting

21. Dezember 2013

Kurzreview: Chris Cleave – Gold

Zwei Britinnen, ein Traum: in London olympisches Gold holen. Das ist auch eigentlich alles, was die beiden Bahnradfahrerinnen Kate und Zoe verbindet. Schließlich sind die beiden nicht nur ärgste Konkurrentinnen, sie gestalten ihre Zeit außerhalb des Velodroms auch sehr unterschiedlich: Zoe ist wegen ihrer Männergeschichten ständig in der Presse und prangt groß von den Werbetafeln, Kate hat sich für das Familienleben entschieden: sie und ihr Mann Jack, ebenfalls erfolgreicher Radfahrer, kümmern sich nonstop um ihre an Leukämie erkrankte Tochter Sophie. Weil aber außer Trainer Tom nur wenige Verständnis für diesen zeitintensiven, anstrengenden Beruf haben, sind Tom, Jack, Kate und Zoe ein eingeschworenes Team. Das bringt viel Zuneigung, aber auch viele Probleme, Geheimnisse und Intrigen mit sich.

Autor Chris Cleave bringt uns die alltäglichen Herausforderungen der vier Protagonisten näher und eröffnet uns gekonnt zwei völlig verschiedene Welten: Radsport und Leukämie. Wer gewinnt Gold? Wie geht es mit Sophie weiter? Und was wird aus Zoes und Kates Freundschaft? Aus verschiedenen Erzählperspektiven und mit allerlei Zeitsprüngen schafft er es, die ungewöhnlichen Fragestellungen und Themenbereiche miteinander zu verknüpfen und so interessant zu gestalten, dass „Gold“ zu einem echten „Pageturner“ wird.

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People go to LA to „find themselves“, they come to New York to become someone new

8. November 2013

Kurzreview: Lindsey Kelk – I Heart New York (Verliebt, verlobt, Versace)

Bei der mehrtägigen Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin erwischt Angela Clark ihren Langzeitfreund in flagranti mit seiner Affäre. Sie verhält sich so, wie sich wahrscheinlich jeder in diesem Moment verhalten würde: Laut ausrasten und damit die Party zum Desaster werden lassen. Doch damit nicht genug, Angela nimmt ihren Koffer und fliegt kurzerhand von London nach New York. Einfach so. Ohne Ortskenntnis, ohne Bekannte und mit den Ersparnissen für ihre nun geplatzte Trauung auf dem Konto. Zunächst checkt sie in das „The Union“-Hotel ein und lässt sich dort verwöhnen. Weil sie sich direkt mit Rezeptionistin Jenny anfreundet, findet sie aber schnell Anschluss und lernt alle Facetten New Yorks kennen. Klar, dass es auch das nötige Betrogen-Werden-Abwechslungsprogramm gibt (Shopping, Shopping, Shopping). Kurze Zeit später folgen Dates und ein Job, der sie mir nichts dir nichts komplett unabhängig von ihrem alten Leben macht.

Natürlich ist die Story vorhersehbar und etwas ZU „happy endig“. Obwohl man Angela eigentlich wegen ihres Exfreundes bedauern müsste, ist ihr neues Leben so toll, dass man selbst am liebsten direkt in den Big Apple fliegen würde. Alles ein bisschen unrealistisch also, dafür aber unglaublich spritzig und sarkastisch geschrieben. Autorin Lindsey Kelk spielt dazu nur zu gern mit den Vorurteilen von Amerikanern/New Yorkern gegenüber Engländern (deswegen lieber auf Englisch lesen!). „I Heart New York“ ist ein nettes Buch für zwischendurch für „Sex and the City“ oder „Gossip Girl“-Fans. Ganz ohne Leichen und Nachkriegsdrama.

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Those corrupt colleagues

18. Oktober 2013

Kurzreview: Horst Eckert – Schwarzlicht

„Officer, Detective, Sergeant“ – es gibt so viele US-Thriller und Krimiserien auf dem Markt, dass man die amerikanischen Polizeiränge besser kennt als die deutschen. Da ist man dann schon mal verwirrt, wenn man zum Lokalkrimi „Schwarzlicht“ von Horst Eckert greift und auf einmal „Kommissare“ am Werk sind. Dafür sind die Thematiken einem umso bekannter: ermittelt wird in unserer Landeshauptstadt Düsseldorf, es ist von „Mutti Merkel“ die Rede, von Steuersünder-CDs und der RAF. Hauptperson ist Vincent Veih, seines Zeichens Kommissariatsleiter, Enkel eines Nazis und Sohn einer RAF-Terroristin. Sein neuester Fall dreht sich um Walter Castorp. Der Ministerpräsident NRWs hat in letzter Zeit so einige Schlagzeilen gemacht und scheint nun eine Woche vor der Landtagswahl ertrunken zu sein. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, da ist sich Herr Veih sicher und so ermittelt er schnell in einem Mordfall, der weitaus verzweigter ist, als es anfangs scheint. Ein überzeugender Thriller mit interessanten Figuren. Nicht durchweg spannend, aber mit ein paar überraschenden Wendungen.

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Frankfurter Buchmesse 2013

12. Oktober 2013

BuchmesseDie meisten Messen habe ich als Standparty-Hostess erlebt, wo ich abends betrunkene Anzugträger mit Bier versorgte. Auf der Frankfurter Buchmesse war ich aufgrund der Distanz allerdings noch nie. Weil Literatur aber schon zu meinen Interessen zählt (und ich ja auch gerne mal das ein oder andere Buch rezensiere, habe ich mich dieses Jahr einfach mal als Blogger registriert, mir eine Freundin geschnappt und den Fachbesucher- und Presse-Eröffnungstag in den Frankfurter Buchmessehallen verbracht. Anfangs war die totale Planungslosigkeit. Die meisten Besucher rannten schnurstracks zu ihren Terminen mit den anwesenden Verlagen, wir landeten mit dem Shuttle-Bus bei den Kinder- und Jugendmedien und fühlten uns angesichts der Masse der Bücher leicht erschlagen.

IMAG2892Ein Blick auf den Messeplan verriet uns, dass sich im oberen Geschoss der Halle 3 deutschsprachige Literatur befinden sollte, also ging es zunächst einmal dorthin. Dort fand man allerdings auch Religion (nä) und viele Medienstände. Für uns größtenteils uninteressant, wir waren schließlich wegen interessanter Bücher dort. Die fanden wir nicht auf Anhieb, deswegen ließen wir von den „Vorsicht, Buch!“-Leuten ein Daumenkino aus uns erstellen. Die Kampagne war auf der Messe nicht zu übersehen, was genau das Ziel davon ist, kann mir jedoch nicht einmal die Website erklären. Aber nett wars. Wir schauten uns danach weiter die Hallen an, immer noch planlos, was genau wir eigentlich auf der Messe sollen.

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Hinsetzen und lesen? Mh ja, aber welches Buch? Es gibt so viele und wenn man sich einmal eingelesen hat, kann man den Rest der Messe nicht richtig sehen. Was wir nicht wussten: den Rest der Messe hätte man sich eh sparen können. Die weit entfernte Halle 8, ihres Zeichens Ort für englischsprachige Literatur (eigentlich genau mein Ding), wurde fast ausschließlich für Fachbesucher-Termine genutzt. Man wurde schon dumm angeguckt, sobald man sich auf den Messestand wagte und ein Buch in die Hand nahm. Vielleicht lag es daran, dass es meist jeweils nur ein Exemplar gab (irgendwie muss der Flug ja finanziert werden). Die Hallen mit anderssprachiger Literatur brachten mir noch weniger, ich versteh ja nichts. Na gut, außer Französisch, aber wer liest das schon freiwillig. Kunst ist auch nicht meine Tasse Tee, sodass ich in Halle 4 lediglich mal ein bisschen durch Tattoo-Bücher stöberte und mir die Geschenkartikel ansah. Also relativ schnell zurück zu Halle 3. Die bekannten Verlage nach Leseexemplaren abgeklappert (erfolgreich) und das ein oder andere spannende Buch entdeckt. Schade dabei: Kaufen ging nicht. War also ein bisschen deprimierend, falls man sich bei der fast unendlich großen Auswahl tatsächlich für ein, zwei entscheiden hätte können.

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Was bot die Frankfurter Buchmesse also noch? Natürlich Lesungen. Da war aber bis auf eine, wo ich schon bei der Stimme des Autors fast eingeschlafen bin, gerade nicht wirklich was los. Meistens wurden Promis interviewt. Umgeben von vielen, vielen Menschen. Helmut Karasek hab ich zum Beispiel erkannt. Und Dr. Eckart von Hirschhausen ließ sich auf dem Vorplatz mit roter Nase filmen.

Bleibt die Frage, wie man die Frankfurter Buchmesse für sich gewinnbringend bzw. vernünftig nutzt. Und ganz ehrlich? Ich kann es nicht wirklich beantworten.

PS. Lustig, dass die Buchmesse überall mit dem brasilianischen Starautor Paul Coelho wirbt, er die Buchmesse aber dieses Jahr nachweislich boykottiert…

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Die Ausbeute der Frankfurter Buchmesse

7 Kommentare KATEGORIEN - Literatur, Persönliches

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Ines, Berlin.

Ich sammele für euch Alltagstipps, helfe bei der Reiseplanung und empfehle die beste Musik. Für mehr Zeit zum Leben!

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Alle Reisetipps findest du hier:
Picking records for this #vinylshelf is always a c Picking records for this #vinylshelf is always a challenge as they need to be both aesthetically and musically pleasing. Currently displayed are longplayers by @phoebebridgers, @lordemusic, @deafheavenband, @thenational, @toucheamore and @caspianofficial. For today’s #newmusicfriday I’m expecting the new album by @julienrbaker to arrive, but I guess it won’t make the cut due to heavy handwriting on the cover. 
What would you put up there – or have you put up already? These Ikea shelves are no rarity I guess haha.
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#strangerthingsvibes in Madeira, Portugal. I've ju #strangerthingsvibes in Madeira, Portugal. I've just noticed I usually tend to be in Berlin for not longer than two months at a time. No wonder I have this itchy feeling of wanting to get the hell out of here right now.
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Today we made our decision public to discontinue w Today we made our decision public to discontinue with our music magazine @stageload. The past two weeks I’ve been busy with preparing content for the end. I’ve also lost myself in memories too many times when looking through photos and various chat messages by my colleagues.  Stageload has been a very relevant part of my life for over ten years. It offered me a community in a music scene I never felt welcome in, it gave me the opportunity to visit lots of concerts I would not have been able to afford and let me meet like-minded people all over the country.  So what now? For one, I sincerely hope the #stgldteam keeps in touch. And then I’ll probably have some more time for my blog which might result in more music-related content – or not. I’ve focused on the organizational side of things in the past few years and don’t plan to go back to writing album reviews anytime soon. I’ll definitely continue with album of the year ratings though. We’ll see how it goes besides that. First, it needs to sink in that Stageload really is no more and that the Stageload “to do”-list has been cleared once and for all. 
📷 @davidszubotics @sebastianigel @_andrewimmer
Ending the year on Instagram with an impression of Ending the year on Instagram with an impression of the first hike I did this year - to the top of Brocken in January. It was the only time with a considerable amount of snow and, even more important, a time where I had so many plans for 2020 and absolutely no clue how different they would be turning out. No New York, no big birthday and wedding celebrations of friends and family, almost no live gigs, less FOMO than ever, nine months in home office and SO many feelings.
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