Das zentrale Hochland von Sri Lanka mit seinen ausgedehnten Teeanbaugebieten und bis zu 2.500 m hohen Bergen ist ein Muss für jeden, den es auf die Insel verschlägt.
Bei eurer Reiseplanung solltet ihr mindestens eine Woche im schönen „Hill Country“ einplanen, denn es gibt eine Vielzahl von interessanten Aktivitäten. Am besten wählt ihr verschiedene Orte als „Basis“ aus, damit ihr nicht ständig weite Strecken zurücklegen müsst. In dem nun folgenden Guide sind die Sehenswürdigkeiten und Wanderungen daher nach den drei Umgebungen Kandy, Haputale und Ella gegliedert.
Die Städte im zentralen Hochland sind praktischerweise alle über eine Zugstrecke miteinander verbunden, die aufgrund des bildgewaltigen Ausblicks eine Sehenswürdigkeit an sich ist. Leider sind die Züge oft überfüllt, daher findet ihr in einem Extra-Artikel meine Tipps zu einer angenehmen Zugfahrt durchs zentrale Hochland.
Ortsunabhängig sind Curry-Kochkurse sowie Besuche von Teefabriken sehr beliebt. Wenn ihr daran Interesse habt, erkundet euch einfach bei eurem jeweiligen Host, welche Anbieter er empfehlen kann. Darüber hinaus möchte ich euch wärmstens einen Aufstieg auf den Pilgerberg Adam’s Peak nahe Hatton ans Herz legen, dem ich aufgrund seiner Einzigartigkeit einen ganzen Artikel gewidmet habe.
Rund um Kandy
Kandy ist die Hauptstadt der zentralen Provinz und bekannt dafür, dass es sich länger als jede andere Stadt in Sri Lanka gegen die Eroberungsversuche der Kolonialmächte behaupten konnte, bis es 1815 von den Briten erobert wurde. Heutzutage wird Kandy vor allen Dingen von Touristen besucht, weil es aufgrund seiner Lage und Anbindung als guter Startpunkt für eine Reise durchs zentrale Hochland gilt.
Die Hauptsehenswürdigkeit von Kandy ist der Zahntempel Sri Dalada Maligawa. Der buddhistische Tempel ist eine Pilgerstätte, weil er einen Zahn Buddhas aus dem 4. Jahrhundert beherbergt. Abends um 18.30 gibt es zudem Feierlichkeiten mit Tanz und Musik anzuschauen.
Wir haben uns für zwei andere Aktivitäten entschieden: den Tag über verbrachten wir in den Royal Botanic Gardens in der Nachbarschaft Peradeniya, die mit dem Bus aus von Kandy erreichbar sind. Im weitläufigen Park finden sich über 4.000 Pflanzenarten, kleine Seen, eine Hängebrücke, Palmen-Alleen und diverse Tropenhäuser, darum eignet er sich wunderbar, um ein paar Stunden entspannt durch die Gegend zu schlendern und die vielfältige Natur zu genießen.
Der beste Platz, um den Sonnenuntergang anzuschauen, ist die Bahirawakanda Vihara Buddha Statue, die vom Stadtzentrum in 15 bis 20 Minuten Fußweg hügelaufwärts erreicht werden kann. Der begehbare Buddha ist 26 Meter groß und damit echt ein beeindruckender Koloss.
Wer wandern gehen möchte, wählt das Knuckles Forest Reserve. Auf theculturtrip.com findet ihr alle Infos dazu.
Rund um Haputale
Haputale ist quasi die unbekanntere kleine Schwester von Nuwara Eliya und damit weniger überlaufen. Das Wetter ist aufgrund der Höhenlage beiden Orten ähnlich: Haputale findet sich 1.400 Meter über dem Meeresspiegel und hat so ein deutlich kühleres und nasseres Klima als der Großteil des Landes, was zu einer abwechslungsreichen Flora und Fauna, prächtig grünenden Teeplantagen und mystischen Nebelwäldern führt.
Wer in Haputale nächtigt, wird den Sonnenaufgang am Lipton’s Seat nicht missen wollen. Tee-Entrepreneur Sir Thomas J. Lipton hatte diesen Platz im 19. Jahrhundert als seinen Lieblingsaussichtspunkt auserkoren, weil die 360-Grad-Aussicht ins Hochland einmalig schön ist. Von Haputale erreicht ihr die Plattform in einer guten Stunde per Tuk Tuk (ca. 1.700 Rs), der Eintritt ist mit 100 Rs. pro Person sehr erschwinglich.
Ebenfalls zum Sonnenaufgang bietet sich ein Wander-Ausflug in den Horton Plains National Park (World’s End) an. Mehr Informationen dazu gibt es bei kleinerelefant.com.
Von Haputale (wahlweise Ella) könnt ihr auch zu den Diyaluma Falls fahren. Bei unserem Urlaub war das Wetter dafür leider zu schlecht, daher kann ich euch dazu nicht mehr erzählen. Bei walkmyworld.com findet ihr aber einen sehr ausführlichen Ratgeber zu den schönsten Wasserfällen und Naturpools der Insel.
Rund um Ella
Im Grunde genommen ist Ella einfach nur ein weiteres kleines Örtchen im zentralen Hochland. Aufgrund der guten Lage für diverse Wanderungen hat es sich in den letzten Jahren aber zu dem Touristen-Hot Spot im Hill Country entwickelt. Entsprechend säumen sich an der Main Road diverse Restaurants und Hotels, bevölkert von Besuchern aus aller Welt. Bei einem Aufenthalt in Ella wählt lieber eine Unterkunft abseits der Hauptstraße, um zur Ruhe kommen zu können.
Von Ella aus geht’s für fast alle Besucher auf den Little Adam’s Peak. Der einfache Aufstieg kann im Stadtzentrum begonnen werden und umfasst insgesamt nur 150 Höhenmeter. Am besten besucht ihr den Little Adam’s Peak zum Sonnenauf- oder Untergang für ein richtig schönes Bergpanorama. Als wir morgens im Dunkeln los sind, war auch echt nicht viel los. Den Sonnenaufgang haben sich rund 20 Personen mit uns angesehen. Für diesen Ausflug solltet ihr inklusive Fotostopp um die zwei Stunden einplanen.
In unmittelbarer Nähe des Wanderwegs zum Little Adam’s Peak findet sich die Nine Arch Bridge, die offiziell zum Ort Demodara gehört. Die Brücke aus der Kolonialzeit inmitten von hügeligen Teeplantagen ist ein populärer Foto-Spot. Viele Touristen richten sich nach den Zugzeiten, um eine befahrene Brücke ablichten zu können. Wenn man sich die Fotos von Influencern in Sommerkleidern und Sandalen durchschaut, könnte man denken, die Brücke sei einfach von der Straße erreichbar. Dem ist aber nicht so: Während der Weg abwärts auf einer geteerten Straße beginnt, führt die letzte Viertelstunde über Trampelpfade, die nach Regenschauern ganz schön rutschig werden können. Also doch lieber Turnschuhe anziehen!
Wer etwas mehr Zeit in Ella verbringt (oder keinen Muskelkater vom Adam’s Peak hat…), der macht auch eine Halbtages-Wanderung auf den Ella Rock. Da sich immer wieder Besucher verlaufen, führt euch auf jeden Fall einen ausführlichen Guide zu Gemüte. Die Beschreibungen von theaussieflashpacker.com wirken hilfreich.
Restauranttipps für das zentrale Hochland
• Vielfältige Dosas (eine Art Pfannkuchen) bei Balaji Dosai (Kandy)
• Einheimische Küche im Kandy Muslim Hotel (Kandy)
• Deftige Samosas (Teigtaschen) in der Bäckerei Risara Bakers (Haputale)
• Lokale Spezialitäten bei Matey Hut und Ceylon Tea Factory (Ella)
Auf meinen Blog findet ihr auch praktische Reisehinweise zu einer Sri-Lanka-Rundreise sowie die perfekte Route für zwei bis drei Wochen in Sri Lanka. Nach dem zentralen Hochland geht es für die meisten Touristen Richtung Süden.
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